Nach dem „Nein“ des griechischen Volkes bei der Abstimmung über das Reformpaket der europäischen Geldgeber ist die Angst um die Zukunft der griechischen Telekom-Beteiligung OTE wieder aufgeflammt. Ein positiver Analystenkommentar der Citigroup tritt dabei in den Hintergrund.
Die Deutsche Telekom hält aktuell 40 Prozent am griechischen Telekom-Unternehmen OTE. Telekom-Aktionäre dürften deshalb besonders gespannt auf die Entwicklungen in dem pleitebedrohten Land blicken. Bereits Ende Juni hatte sich ein Telekom-Sprecher bemüht, die Wogen zu glätten: „OTE ist in hervorragender Verfassung.“ Das Unternehmen sei trotz der Schuldenkrise finanziell gut aufgestellt, die finanzielle Lage sei nicht mit dem griechischen Staat vergleichbar.
Nach Einschätzung eines Händlers werde OTE in diesem Jahr rund 5,7 Prozent zum Gesamtumsatz des Telekom-Konzerns beitragen. Der Anteil am operativen Konzernergebnis (EBITDA) könnte demnach etwa 7,3 Prozent betragen.
Neues Kursziel
Derweil hat die US-Bank Citigroup das Kursziel für die T-Aktie von 14 auf 17,50 Euro erhöht und das „Buy“-Rating bestätigt. In einer aktuellen Studie hat Analyst Simon Weeden seine Bewertung für das Deutschland-Geschäft an das Niveau des Wettbewerbs und den Konzernausblick angepasst. Das neue Kursziel berücksichtige zudem den gestiegenen Wert der Tochter T-Mobile US. Wegen Währungseffekten und besseren Trends im deutschen Festnetzgeschäft hat der Experte außerdem seine Prognosen für Umsatz und operatives Ergebnis erhöht.
Kein positiver Impuls
Die Sorge um die Zukunft der griechischen Tochter überschattet den positiven Analystenkommentar. Mit einem dicken Minus läuft die T-Aktie dem ohnehin schwachen Gesamtmarkt hinterher. Anleger sollten nun die Unterstützung im Bereich der 15-Euro-Marke im Auge behalten – wird diese gerissen, droht sich die charttechnische Situation einzutrüben.
(Mit Material von dpa-AFX)