Angesichts der rückläufigen Energiepreise sowie der Rubelschwäche haben mittlerweile fast alle Analysten, die sich mit der Aktie von Gazprom befassen, ihre Ergebnisschätzungen aktualisiert. Eines vorweg: Die Aktie des weltgrößten Gasproduzenten ist immer noch extrem günstig bewertet.
Für das laufende Jahr rechnen die Experten damit, dass Gazprom einen Umsatz von 102 Milliarden Dollar erzielen dürfte. 2016 sollen die Erlöse dann auf 113 Milliarden Dollar klettern. Das EBITDA wird für 2015 auf 34,0 und für 2016 auf 36,7 Milliarden Dollar geschätzt. Der Nettogewinn soll sich auf 14,5 Milliarden Dollar beziehungsweise 1,34 Dollar je Aktie belaufen. Daraus würde sich ein KGV von 3,6 ergeben. 2016 dürfte es den Prognosen zufolge sogar auf nur noch 2,8 sinken. Die Dividende soll indes konstant gehalten werden – allerdings nur auf Rubelbasis. In Dollar oder Euro gerechnet halbiert sich die Ausschüttung wegen des starken Rubelverfalls auf etwa 0,23 Dollar beziehungsweise 0,20 Euro.
Extrem günstig, aber auch sehr riskant
Es bleibt dabei: Die Bewertung der Gazprom-Aktie ist extrem günstig. Dennoch ist das Papier des weltgrößten Erdgasproduzenten nicht für konservative Anleger geeignet. Die politischen Risiken sind einfach zu hoch. Daher sollten hier wirklich ausnahmslos mutige Anleger mit einem langen Atem einsteigen.