Wenn RWE am kommenden Dienstag (8. März) seine Jahresbilanz präsentiert, dürfte erneut wenig Hoffnung auf eine Trendwende aufkommen. Wegen hoher Abschreibungen auf seine Großkraftwerke wird der Versorger tiefrote Zahlen vorlegen.
Im Fokus dürfte dabei vor allem der aktuelle Stand beim Konzernumbau stehen. Denn bereits Mitte Februar hatte der Vorstand die wichtigsten Eckdaten für das vergangene Jahr vorgelegt. So wird unter dem Strich ein Minus von 200 Millionen Euro stehen. Und das, obwohl der Konzern im ersten Quartal noch einen Sondergewinn aus dem Verkauf seiner Öl-Fördertochter Dea gezogen hatte. Als Folge streicht der Konzern seinen Aktionären die Dividende praktisch komplett, nur für die Vorzugsaktionäre gibt es noch 13 Cent je Aktie.
Und auch 2016 ist kein Ende des Absturzes in Sicht. So soll der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) von zuletzt sieben auf 5,2 bis 5,5 Milliarden Euro sinken. Dabei rechnet RWE mit einem weiteren Verfall der Gewinnanteile seiner Kohle-, Atom- und Gasmeiler. Hinzukommen dürften weitere Belastungen wegen Problemen im britischen Geschäft.
Wenn schon Jahresbilanz und Ausblick mau ausfallen, hoffen Anleger und Börsianer zumindest auf weitere Details zur geplanten Konzernaufspaltung. In der abgelaufenen Handelswoche hat der RWE-Aufsichtsrat unter anderem weitere Personalentscheidungen getroffen und den Zeitplan des Vorhabens konkretisiert.
Aktie meiden!
Die RWE-Aktie pendelt seit Monaten in einem Korridor zwischen 10,20 und 13,00 Euro – bei hoher Volatilität. Für einen Ausbruch aus dem Seitwärtstrend haben die Impulse zuletzt nicht ausgereicht. In Anbetracht der hohen Unsicherheit dürfte sich daran vorerst auch kaum etwas ändern. Entsprechend bleibt DER AKTIONÄR bei seiner Verkaufsempfehlung für den Versorger-Titel.
(Mit Material von dpa-AFX)