Der Aktienkurs der Porsche SE entwickelt sich, einen Hauch besser, aber grundsätzlich wie derjenige von Volkswagen; schließlich gehören der Porsche SE 50,7 Prozent an Volkswagen. Deshalb gilt: mitgefangen, mitgehangen.
Mehr bei Gericht als bei Automessen
Porsche und Volkswagen gehören zusammen – auch vor Gericht. Beispielsweise verhandelt das Landgericht Stuttgart noch immer gegen Dr.-Ing. Wendelin Wiedeking. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Porsche AG soll im Jahr 2008 bei dem Versuch Volkswagen zu kaufen, die Anleger strafbar manipuliert haben. Hedgefonds, die auf sinkende Notierungen von VW gewettet hatten, wollen nun ihre Milliardenbeträge zurück. Um Milliarden geht es auch bei dem seit Jahren betriebenen (vielleicht auch juristischen) Betrug bei den Abgaswerten der Volkswagen-Dieselautos. Das kann existenzbedrohend teuer werden.
Die Hürden sind weit weg
Entsprechend hat sich der Aktienkurs entwickelt. Mitte September wurde dem "VW-Dieselgate" erstmals öffentliche Aufmerksamkeit geschenkt und die Notierungen von Volkswagen und der Porsche SE brachen ein. Nach einer Erholung seit Mitte Februar deutet der Relative-Stärke-Index nun wieder sinkende Kurse an, wie demnächst wohl auch der Indikator MACD. Damit sich das Chartbild wirklich verbessert, müsste der Kurs das Hoch von Dezember 2015 bei 51,90 Euro und vor allem die sinkende 200-Tage-Linie bei derzeit 53,55 Euro überwinden. Die nächste Hürde wäre dann die am 18. September 2015 gerissene Kurslücke bei 59,75 Euro.
Als – schwache – Absicherung dient die seit Februar 2016 gültige Aufwärtsbewegungslinie bei 41,70 Euro. Dort verläuft momentan auch die 38-Tage-Linie. Darunter unterstützt das Tief von Oktober 2015 bei 34 Euro. Die seit dem Rekordtief von Dezember 1992 intakte Aufwärtstrendlinie verläuft bei 31,95 Euro.
Wenn es sein muss,…
Vielleicht sind die Risiken bereits vollständig im Aktienkurs berücksichtigt. Deshalb können Anleger die Aktie der Porsche SE mit einem Zeithorizont von ein bis zwei Jahren kaufen. Allerdings gibt es attraktivere Werte in Deutschland. Der Favorit von DER AKTIONÄR bleibt Daimler.