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Jinkosolar: Nach dem Sunedison-Desaster

Jinkosolar: Nach dem Sunedison-Desaster
Foto: Börsenmedien AG
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30.03.2016 ‧ Werner Sperber

Sunedison droht die Pleite und die Anleger beobachten andere Betreiber von Solarparks argwöhnisch. Der Aktienkurs von Jinkosolar legte allerdings zu.

Solarparks sind Immobilien und Energieversorgungsunternehmen in einem. Wer als Immobilien- oder Energieversorgungsunternehmen zu viele Schulden hat, geht Pleite. Niemand zweifelt jedoch grundsätzlich am Geschäftsmodell Immobilienvermietung oder Energieversorgung. Die Sunedison Inc. hatte zu viele Schulden und verschob die zwischen dem Mutterkonzern, zwei internen Finanzsparten und den beiden Solarpark-Tochterfirmen Terraform Global und Terraform Power. Nun scheint dieses Konstrukt zusammenzubrechen: Zunächst löste Vivint Solar die Vereinbarung, sich mit Sunedison zusammenzuschließen, nachdem Sunedison wohl entsprechende Verpflichtungen nicht bezahlte. Danach warnte Terraform Power, der Jahresabschluss würde sich verschieben. Das Finanzmagazin Barron’s berichtet, Terraform Global, das andere sogenannte YieldCo, habe aktuell der US-Börsenaufsicht (Securities & Exchange Commission, SEC) Geldprobleme von Sunedison bestätigt. Terraform Global befürchte die Pleite von Sunedison. Die SEC ermittelt.

Hohe, aber wohl zu verkraftende Schulden
Die Schieflage von Sunedison ist also bereits seit längerem bekannt und so schadete das den Aktienkursen anderer Solarpark-Betreiber, wie etwa Jinkosolar, wenig. Das chinesische Unternehmen stellt zwar vor allem Solarmodule her, betreibt über die Tochterfirma Jinkopower aber auch Solarparks. Jinkopower sollte schon Mitte vergangenen Jahres vom Mutterkonzern abtrennt worden sein. Zum Jahresende 2015 belief sich der Bargeldbestand von Jinkosolar zwar auf 654 Millionen Dollar, allerdings hatte der Konzern auch Schulden in Höhe von 1,6 Milliarden Dollar. Die Nettoverschuldung beträgt demnach rund 950 Millionen Dollar. Von den 1,6 Milliarden Dollar an Schulden entfallen 760 Millionen Dollar auf Jinkopower. Der Börsenwert dieser Sparte wird auf 1,8 bis 3,6 Milliarden Dollar geschätzt, wobei drei Wagniskapital-Fonds bereits 45 Prozent dieses Downstream-Geschäfts besitzen. Nach dem Sunedison-Desaster dürfte Jinkopower in der Gunst der Anleger verloren haben – egal, wie schlecht oder gut dieses YieldCo geführt wird.

Gestern und heute legt die Notierung von Jinkosolar dennoch zu, da änderte auch die Nachricht von Sunedison nichts daran. Allerdings ändert das auch nichts am schwachen Chartbild von Jinkosolar. Das würde sich erst verbessern, wenn die sinkende 200-Tage-Linie bei derzeit 23,70 Dollar nachhaltig überwunden würde.

Für Risikobereite
DER AKTIONÄR bleibt vor diesem Hintergrund dabei: Risikobereite Anleger sollten auf einen weiteren Aufschwung der Solarbranche an den Börsen sowie den Börsengang von Jinkopower spekulieren – allerdings auf Abstauberpreise zwischen 18 und 16 Dollar hoffen und zu höchstens 17,50 Dollar einsteigen.

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