Eine Prognose-Erhöhung und öffentliche Erwägungen eines Aktienrückkaufs haben der Aktie von Wirecard am Mittwoch kräftigen Rückenwind verliehen. Zum Handelsschluss stand ein Plus von fast fünf Prozent auf 140 Euro an der Kurstafel. Einen Teil der Gewinn muss die Wirecard-Aktie am Donnerstag allerdings wieder abgeben.
Im durchwachsenen Gesamtmarkt geht es für die Papiere des Zahlungsabwicklers am Donnerstagvormittag bis zu zwei Prozent nach unten. Daran kann auch das überwiegend positive Analystenecho auf die gestrigen Quartalszahlen und die Anhebung der Ergebnisprognose zunächst nicht ändern.
Das sagen die Analysten
So hat etwa Goldman-Sachs-Analyst Mohammed Moawalla die Aktie mit einem Kursziel von 230 Euro auf der „Conviction Buy List“ belassen. Auch Knut Woller von der Baader Bank sieht die Aktie erst bei 230 Euro fair bewertet und hat seine Kaufempfehlung bestätigt. Die Prognose-Erhöhung wertete er dabei als Zeichen der Zuversicht in der Geschäftsdynamik. Das Aufwärtspotenzial für die Aktie sei erheblich.
Noch etwas optimistischer ist Robin Brass von Hauck & Aufhäuser mit einem Kursziel von 235 Euro. Trotz der Angriffe der Financial Times (FT) habe Wirecard im ersten Quartal „sehr stark“ abgeschnitten. Die Partnerschaft mit Softbank, von der sich Wirecard auch Zugang zu deren Beteiligungen verspricht, sei „bahnbrechend“.
Ungeachtet der FT-Vorwürfe und der Kurskapriolen in den vergangenen Monaten bleibt die Wirecard-Aktie damit ein Analystenliebling. Von den Experten, die den DAX-Aufsteiger laut Bloomberg aktuell beobachten, empfehlen ihn 21 zum Kauf. Demgegenüber stehen lediglich drei Halte- und drei Verkaufsempfehlungen. Das Konsensziel von 192,96 Euro signalisiert auf Sicht der kommenden zwölf Monate rund 39 Prozent Kurspotenzial.
Aufwärtstrend intakt
Angesichts von über 13 Prozent Kursplus in den vergangenen beiden Tagen ist die heutige Konsolidierung kein Beinbruch. DER AKTIONÄR setzt im Aktien-Musterdepot mittelfristig auf eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung. Das Kursziel von 200 Euro bietet dabei auch Neueinsteigern noch genügend Potenzial.