Die Aktionäre von Wirecard hatten in den vergangenen Monaten eher wenig Grund zur Freude. Die Betrugsvorwürfe der Financial Times ließen den Kurs der Wirecard-Aktie zeitweise heftig einbrechen und haben das Vertrauen in den wachstumsstarken Tech-Überflieger auf eine harte Probe gestellt. Nun will Vorstandschef Markus Braun die Anleger offenbar für ihre Treue belohnen.
„Wir prüfen einen Aktienrückkauf“, verkündete der Wirecard-Chef am Mittwoch. In den kommenden vier bis acht Wochen solle über diese Option entschieden werden. Sollte der Rückkauf kommen, werde dieser aber „bedeutend“ ausfallen, stellte Braun in Aussicht.
Dafür sei Wirecard bereit, einen „signifikanten Anteil“ des Geldes aus dem Softbank-Einstieg zu verwenden. Vor knapp zwei Wochen war die japanische Beteiligungsgesellschaft über eine Wandelschuldverschreibung mit einer Investitionssumme von 900 Millionen Euro bei dem Zahlungsabwickler eingestiegen (mehr dazu lesen Sie hier).
Darüber hinaus will Wirecard mit dem neuen Partner an der Seite auch Zugang zu den Märkten in Japan und Südkorea sowie zu dessen Beteiligungen bekommen, um diese womöglich für sich als Kunden zu gewinnen. Mit sechs bis acht Softbank-Beteiligungen sei man schon im Gespräch, so Braun. Namen nannte er nicht. Es handle sich dabei aber nicht nur um Firmen aus Asien, sondern auch aus Europa und den USA.
EBITDA-Prognose angehoben
News über den möglichen Aktienrückkauf waren nicht die einzige Überraschung am heutigen Tag: Bereits am Morgen hatte Wirecard die Zahlen für das erste Quartal vorgelegt und im Zuge dessen die Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2019 angehoben (DER AKTIONÄR berichtete).
+13 Prozent in zwei Tagen
Der Aktie von Wirecard lieferte der positive Newsflow am Mittwoch weiteren Rückenwind. Zum Handelsschluss steht ein Plus von fast fünf Prozent auf 140 Euro an der Kurstafel. DER AKTIONÄR setzt im Aktien-Musterdepot auf eine Fortsetzung der Erholung und rät weiterhin zum Kauf der Wirecard-Aktie.
Kein Zweifel
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Mit Material von dpa-AFX.