Die Aktie der TUI geriet gestern bereits im frühen Handel zunächst wegen einer Herabstufung durch die britische Großbank HSBC (von „Buy“ auf „Hold“) unter Druck. Am Abend meldete sich dann auch noch der Touristikriese selbst zu Wort – und sorgte mit einer „Ergebnisanpassung“ für weiteren Abwärtsdruck.
Noch vor knapp einem Monat hatte TUI-Chef Fritz Joussen, der eigentlich nicht für überbordenden Optimismus bekannt ist, einem Interview mit der Rheinischen Post erklärt, dass man weiter Jahr für Jahr ein zweistelliges Gewinnwachstum erzielen werde. Nun musste er aber doch kräftig zurückrudern. So rechnet der Konzern jetzt für das im September endende Fiskaljahr 2018/19 nur noch mit eine Ergebnis auf dem Niveau des Vorjahres (was immerhin ein Rekordjahr für die TUI war).
Begründet wurde dieser Schritt mit der aktuellen Zurückhaltung vieler Europäer bei den Buchungen, was wohl auch am heißen Sommer 2018 liegen dürfte. Zudem belastet der anhaltend schwächere Pfund-Kurs, der den Verkauf von Reisen an britische Kunden erschwert sowie eine „Nachfrageverlagerung vom westlichen zum östlichen Mittelmeerraum“, die teilweise zu Überkapazitäten im westlichen Mittelmeer führt, wo TUI besonders stark aufgestellt ist. Zur kompletten Unternehmensmeldung.
Dividende bestätigt
Als kleines Trostpflaster für die Anteilseigner bestätigte der TUI-Vorstand, dass der bevorstehenden Hauptversammlung am Dienstag eine Dividende von 0,72 Euro je Anteilschein vorgeschlagen werden soll.
Sehr ärgerlich, Stopp hochziehen
Die Senkung der Gesamtjahresprognose nur wenige Wochen nachdem der Chef sie eigentlich noch bestätigt hatte, ist für die Marktteilnehmer natürlich ein äußerst schlechtes Zeichen. Die TUI-Aktie dürfte darunter wohl noch einige Zeit zu leiden haben und ist daher kein Kauf mehr. Anleger, die dennoch dabeibleiben und nächste Woche die Dividende einheimsen wollen, sollten den Stopp auf 11,40 Euro hochziehen.