Der Elektroautobauer Tesla hat ein milliardenschweres Angebot für die Solarfirma SolarCity vorgelegt. Die Tesla-Aktie brach nach der Ankündigung um 12 Prozent ein. Solarcity hingegen legte dank des Angebots massiv zu.
Satter Aufschlag
Das Unternehmen des bekannten Tech-Milliardärs Elon Musk hat eine Offerte zwischen 26,50 und 28,50 Dollar pro SolarCity-Aktie abgegeben. Daraus würde sich ein Kaufpreis von 2,6 bis 2,8 Milliarden Dollar (2,5 Milliarden Euro) ergeben. Das entspricht einem Aufschlag von 21 bis 30 Prozent auf den Schlusskurs von Montag. Tesla will den Betrag in eigenen Aktien bezahlen.
Die Unternehmen sind bereits durch Partnerschaften und Musk verbunden. Der Tesla-Chef ist größter Aktionär und Gründer beider Firmen . Durch die Übernahme könnten die Solaranlagen von SolarCity in Teslas Energiesparte eingegliedert werden. Ziel sei es, Kunden zu ermöglichen, Energie so "effizient und nachhaltig wie möglich" zu nutzen - sowohl beim Autofahren als auch in Eigenheimen, Betrieben oder Geschäften.
Nach der Autoindustrie will Tesla auch den Energiemarkt aufmischen. Seit vergangenem Jahr bietet das Unternehmen Stromspeicher für Haushalte und Unternehmen an. Ende Juli will Tesla eine riesige, "Gigafactory" genannte Batteriefabrik in Nevada eröffnen. Das Projekt ist ein wichtiger Baustein der langfristigen Strategie, in größerem Stil Elektroautos für den Massenmarkt zu fertigen. SolarCity kündigte in einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC an, das Angebot sorgfältig prüfen zu wollen. Angesichts der engen Verflechtungen der Unternehmen wäre es überraschend, wenn der Deal nicht zustandekäme.
Enge Verflechtungen
Mit seiner über 20-prozentigen Beteiligung an SolarCity hat Musk, der auch Vorsitzender des Verwaltungsrats ist und seine Cousins bei der Gründung der Firma unterstützte, enge Vertraute und großen Einfluss bei der umworbenen Gesellschaft. Bei Anlegern sorgte das Übernahmeangebot für heftige Reaktionen. Während die Aktien von SolarCity nachbörslich zunächst um über 26 Prozent stiegen, ging es für die Tesla-Papiere zeitweise um mehr als zwölf Prozent nach unten. DER AKTIONÄR hat die Aktie bereits in Ausgabe 15/2016 zum Verkauf gestellt. Daran ändert auch die Übernahme nichts, die aufgrund der persönlichen Verflechtung einen gewissen Beigeschmack hat.
