Der wegen eines Bilanzskandals in Schieflage geratene Möbelhändler Steinhoff hat vollständige Aufklärung hinsichtlich falsch ausgestellter Bilanzen versprochen, PwC mit der Prüfung beauftragt – und den Termin für die Veröffentlichung bereits zweimal verschieben. In Kürze soll es so weit sein. Doch manchen in Südafrika geht das offenbar nicht schnell genug.
Anlässlich der Veröffentlichung vorläufiger Zahlen zum zurückliegenden Quartal hat Steinhoff-CEO Louis du Preez noch einmal bestätigt, dass der Bericht der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers zu den Geschäftsjahren 2017 und 2018 dem Unternehmen in Kürze vorliegen wird. Aller Voraussicht nach soll es Mitte März so weit sein. Anschließend möchte Louis du Preez diesen auch Anlegern zugänglich machen. Dass der Termin zur Veröffentlichung von Bericht und Bilanzen in der Vergangenheit bereits zweimal verschoben wurde, ist den Anteilseignern des Unternehmens noch bestens in Erinnerung.
Dass es – sollte es zu einer nochmaligen Verschiebung kommen – bereits im Vorfeld des PwC-Berichts knüppeldick für das Unternehmen kommen könnte, offenbart jetzt ein Bericht aus Südafrika. Der kürzlich ernannte Direktor für Ermittlungen bei der Financial Sector Conduct Authority (FSCA), Brandon Topham, sagte am Montag in Kapstadt, dass "die nächsten zwei Monate interessant sein werden" hinsichtlich der Ermittlungen der Regulierungsbehörde gegen Steinhoff.
"Wir führen unsere eigenen Ermittlungen durch", sagte er. "Wir arbeiten seit über einem Jahr an der Sache." Damit begegnet er Spekulationen, wonach Steinhoff den vollständigen PwC-Bericht nach seiner Fertigstellung möglicherweise nicht veröffentlichen könnte. Topham wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass der PwC-Bericht zwar wichtig sei, die Maßnahmen der FSCA jedoch nicht von seiner Fertigstellung abhängen würden.
"PwC wurde von Steinhoff als unabhängiger Ermittler bestellt, um zu prüfen, was schief gelaufen ist", erklärte Topham. "Sie verfügen über das nötige Fachwissen, die internationale Präsenz und die Unabhängigkeit, einen Bericht vorzulegen, den theoretisch jedes Gericht der Welt als Beweismittel verwenden könnte."
"Ich bin sehr glücklich, den PwC-Bericht verwenden zu können", sagte Topham. „Das spart allen viel Zeit und Mühe. Aber wir haben unsere eigene Untersuchung im Gange. Wir schauen mit Interesse, was in dem PwC-Bericht stehen könnte." Dann aber ergänzt Topham, dass man notfalls auch ohne auskommen und Strafen verhängen werde.
Bereits kommende Woche wollen Vertreter der FSCA und von Steinhoff zusammenkommen, um den PwC-Bericht zu erörtern.
Die Aktie von Steinhoff gerät derweil weiter unter Druck und verliert am Dienstag rund fünf Prozent. Von ihrem Zwischenhoch im Vorfeld der Zahlen hat sie sich damit inzwischen wieder merklich entfernt.
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Ein Beitrag von Leon Müller, Chief Editor Börsen.Briefing. – dem täglichen Newsletter des Anlegermagazins DER AKTIONÄR (registrieren Sie sich kostenfrei unter www.boersenbriefing.de)
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