SAP hat in der Nacht auf Samstag erste Eckdaten für das erste Quartal vorgelegt. Die Zuwächse bei Umsatz und Gewinn sind schwächer ausgefallen, als von Analysten erwartet. Entsprechend notiert die Aktie am Montag vorbörslich im Minus.
Trotz eines holprigen Starts in das für die Softwarebranche traditionell schwache erste Quartal hat der Software-Riese sein operatives Ergebnis nach vorläufigen Zahlen um 28 Prozent auf 810 Millionen Euro gesteigert. Der Umsatz ist im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent auf 4,73 Milliarden Euro gestiegen – Analysten hatten jedoch im Schnitt 4,82 Milliarden Euro erwartet.
Der Konzern ist seit einigen Jahren dabei, sein Geschäftsmodell umzustellen. Statt Softwarelizenzen zu verkaufen, werden den Kunden vermehrt Programme zur Miete angeboten. Entsprechend sind die Umsätze aus dem Verkauf von Lizenzen weiter zurückgegangen, während das Geschäft mit Mietsoftware zweistellig gewachsen ist. Von der Umstellung erwarten sich die Walldorfer stetigere und von der Konjunktur unabhängigere Einnahmen.
Umbau belastet
Der Umbau hat allerdings auch negative Auswirkungen. Teilweise drückte die Umstellung auf den Gewinn. In den vergangenen Jahren hatte SAP außerdem weltweit Stellen in weniger zukunftsträchtigen Abteilungen gestrichen, die nicht so stark wie das Neugeschäft wuchsen. Ein dafür gestartetes Abfindungsprogramm in Europa drückte im vergangenen Jahr zusätzlich auf den Gewinn.
Zuletzt hatte SAP seine Erlöse auch dank Übernahmen gesteigert. Für das laufende Jahr hatte der Konzern schon prognostiziert, dass sich das Wachstum deutlich abschwächen wird. Den vollständigen Quartalsbericht wird Europas größter Softwarekonzern am 20. April vorlegen.
Für die Aktie von SAP verheißen die vorläufigen Zahlen am Montagmorgen nichts Gutes. Frühe vorbörsliche Prognosen erwarten den DAX-Titel deutlich im Minus. Nachdem der Kurs bereits in der Vorwoche die Unterstützung bei 68 Euro gerissen hatte, ist die 200-Tage-Linie, die aktuell bei 67,44 Euro verläuft, in akuter Gefahr. Spätestens wenn der Stoppkurs von 63 Euro erreicht ist, sollten investierte Anleger die Reißleine ziehen.
(Mit Material von dpa-AFX)