Die Aktie von Royal Dutch Shell leidet weiterhin unter den anhaltend schwachen Ölpreisen. Allerdings gibt es trotz des nach wie vor äußerst trüben Chartbildes beim „schwarzen Gold“ nun allmählich wieder Hoffnung, dass die Notierung in den kommenden Wochen und Monaten wieder nach oben drehen könnte.
So ist die Zahl der US-Bohrlöcher nach zuvor 22 Wochenanstiegen in Folge kürzlich erstmals zurückgegangen. In vielen Regionen lässt sich selbst mit den effizientesten Methoden auf diesem Ölpreisniveau kein Geld mehr verdienen. Daher dürfte das Überangebot auf dem Ölmarkt allmählich wieder zurückgehen.
Der Chef des Energieriesen Saudi-Aramco, Amin Nasser, hat indes erklärt, dass er in den kommenden Jahren nun sogar mit einem massiven Engpass rechnet. Er begründete dies mit den massiv gekürzten Investitionen in neue Förderprojekte im Zuge des Ölpreisverfalls seit 2014. So sind seither die Budgets in der gesamten Branche um fast eine Billion (!) Dollar gekürzt worden. Doch die Erkundung und Erschließung neuer Vorkommen wäre gerade jetzt von enormer Bedeutung. Schließlich fallen innerhalb der kommenden fünf Jahre fast 20 Millionen Barrel Tagesförderung (was in etwa knapp 21 Prozent der weltweiten Produktion entspricht) weg und müssten durch neue Quellen ersetzt werden.
Ruhe bewahren
Auch wenn das Chartbild beim Ölpreis und bei Shell derzeit alles andere als erfreulich aussieht, sollten Anleger ruhig bleiben. Die Chancen für eine Stabilisierung des Ölpreises stehen relativ gut. Und da Shell mittlerweile ohnehin den Großteil seiner Erträge außerhalb des klassischen Fördergeschäfts erzielt, dürfte der Konzern auch weiterhin hochprofitabel bleiben und Anleger sich weiterhin an einer satten Dividendenrendite von mehr als sieben Prozent erfreuen.