Die OPEC hat zusammen mit zehn weiteren wichtigen Ölfördernationen beschlossen, die aktuell bestehenden Förderkürzungen über 1,8 Millionen Barrel pro Tag (knapp zwei Prozent der weltweiten Produktionsmenge) vorzeitig um weitere neun Monate bis zum 31.Dezember 2018 zu verlängern. Was bringt das denn Shell, BP und Gazprom?
Zunächst einmal sollten Anleger nicht damit rechnen, dass der Ölpreis im Zuge der Verlängerung der Förderkürzungen nun bis auf 70, 80 oder gar 90 Dollar durchmarschieren wird. Am Markt wurde ohnehin bereits seit Wochen mit diesem Schritt gerechnet. Zudem herrscht dadurch auch noch längst keine Knappheit auf dem globalen Ölmarkt. Die nordamerikanischen Frackingfirmen, aber auch Ölförderer in China oder Brasilien nutzen die gestiegenen Preise, um die Produktion weiter zu erhöhen.
Es ist daher auch gut möglich, dass der Ölpreis in den kommenden Wochen wieder einen Teil der beträchtlichen Gewinne seit Jahresbeginn wieder abgeben wird. Grundsätzlich ist die erneute Einigung der teilweise stark zerstrittenen Gemeinschaft (sowie weiterer Nicht-OPEC-Staaten wie etwa Russland) aber für den Ölpreis und somit auch für die Energiefirmen positiv zu werten. Man zeigt Entschlossenheit, gegebenenfalls auch auf zusätzliche Einnahmen zu verzichten, um die Ölpreise nachhaltig auf ein höheres Niveau zu hieven, was entgegen diverser voreiliger Kommentare in den vergangenen Monaten auch tatsächlich gelungen ist.
Gute Aussichten für die Energiekonzerne
Auch wenn die Luft nach oben bei den Ölpreisen natürlich allmählich dünn werden könnte, bleibt festzuhalten: Die Chancen stehen sehr gut, dass angesichts der weiter stetig steigenden Ölnachfrage die Preise zumindest auf einem Niveau von deutlich über 50 Dollar notieren. Dies macht es für Energiefirmen mit guten Kostenstrukturen wie etwa BP (mehr zu der Aktie erfahren Sie hier) oder Shell relativ einfach, weiterhin Gewinne in Milliardenhöhe zu scheffeln und die Aktionäre weiter mit satten Dividenden zu verwöhnen.
Der Erdgasriese Gazprom dürfte von der anhaltenden Stützung der Ölpreise durch die OPEC profitieren, da in vielen Verträgen des Konzerns mit verschiedenen Abnehmern der Gaspreis auch an den Ölpreis gekoppelt ist. Mehr zu den jüngsten Zahlen von Gazprom lesen Sie hier.