Solide Zahlen und ein recht optimistischer Ausblick haben den Aktien von K+S am Donnerstag den kräftigsten Kurssprung seit fast vier Jahren beschert. Der Real-Depot-Wert schoss prozentual zweistellig nach oben. Eine gute Nachfrage nach Düngemitteln, die steigende Produktion des neuen kanadischen Werkes und der erwartete Wegfall der abwasserbedingten Produktionsunterbrechungen im Werk Werra stimmen Vorstand und Investoren zuversichtlich.
2018 ist bei K+S abgehakt. Nun blicken alle gespannt auf das laufende Jahr. K+S-Chef Burkhard Lohr zeigt sich zuversichtlich: „Für 2019 sehe ich viele erfreuliche Signale und bin daher positiv gestimmt. Unser EBITDA dürfte im Vergleich zum Vorjahr deutlich zulegen.“ Kein Wunder: Das Marktumfeld für Düngemittel ist weiter günstig. Die Weltkalinachfrage dürfte auch in diesem Jahr mindestens stabil sein, moderat steigende Durchschnittspreise sowie einen höheren Absatz sind wahrscheinlich.
Wie wichtig bei K+S aber auch die Witterungsbedingungen sind, hat das Jahr 2018 eindrucksvoll gezeigt. Dank eines Schlussspurts konnte der Dünger- und Salzhersteller das EBITDA zwar um fünf Prozent auf 606 Millionen Euro steigern. Ohne die Produktionsstillstände am Werk Werra wären es aber noch rund 110 Millionen Euro mehr gewesen. Zur Erinnerung: Die Produktion ruhte im Vorjahr mehrfach, da die Hessen wegen des Niedrigwassers weniger Abwässer in den Fluss einleiten konnten als notwendig gewesen wäre. Zudem litt das Salzgeschäft unter höheren Transportkosten wegen niedrigerer Flusspegel infolge der Trockenheit.
Doch das Unternehmen hat Lösungen gefunden, um dies in Zukunft zu verhindern. Vorstand Burkhard Lohr hat unter anderem die Speicherkapazität für Abwässer erhöht, um in Trockenzeiten mehr Puffer zu haben. Von daher sollten sich die Ergebnisse im laufenden Jahr hier deutlich verbessern.
Weiteren Rückenwind dürfte es aus Kanada geben. Im neuen Werk Bethune wurden im Vorjahr bereits 1,4 Millionen Tonnen Kali produziert. 2019 sind nun bis zu 1,9 Millionen Tonnen geplant, so dass die konzernweite Produktion trotz der Schließung des niedersächsischen Kalibergwerks Sigmundshall auf 7,7 bis 7,9 Millionen Tonnen steigen soll. Gleichzeitig dürfte die Lösung von Produktionsproblemen den operativen Gewinn weiter steigen lassen.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.