Windaktien befinden sich im Höhenflug. Nordex, Vestas oder Siemens Gamesa klettern seit Jahresbeginn wie an der Schnur gezogen nach oben. Nur der kleinere deutsche Wettbewerber Senvion hält nicht mit und befindet sich in der Krise. Es gibt bei Nordex und Senvion zwar Gemeinsamkeiten, aber auch klare Unterschiede, die für die Kursentwicklung verantwortlich sind.
Im Gegensatz zu den größeren Wettbewerbern wie Vestas schreiben Nordex und Senvion jeweils rote Zahlen. Bei der EBITDA-Marge befinden sich die Konzerne ebenfalls in Schlagdistanz, Senvion ist hier sogar etwas profitabler. Dank der starken Entwicklung in der Branche ist auch der Auftragseingang jeweils sehr erfreulich. Woran liegt es dann, dass Nordex seit Jahresbeginn 90 Prozent zugelegt hat, während Senvion seit dem 2018er-Hoch 90 Prozent an Wert verloren hat?
Zum einen dürfte Nordex bereits 2020 wieder profitabel arbeiten, bei Senvion ist das weiter fraglich. Zum anderen ist die Bilanz des Konzerns deutlich stärker. Eine geringere Verschuldung bei höherer Eigenkapitalquote und besserer Liquidität sorgen dafür, dass Nordex deutlich mehr Zeit für die Trendwende hat. "Dem hohen Fremdmittelbestand steht gleichermaßen eine hohe Liquidität gegenüber, so dass die Nettoverschuldung gegenüber dem Vorjahr gesunken ist. Aus heutiger Sicht ist keine Kapitalmaßnahme geplant", zeigt sich auch CEO José Luis Blanco im Exklusiv-Interview mit DER AKTIONÄR zufrieden mit der bilanziellen Situation.
Bei Senvion dagegen ist die Bilanz stark angeschlagen. Nach wie vor ist nicht klar, wie die Finanzierung der Gesellschaft sichergestellt wird. Fällt das Sanierungsgutachten negativ aus, droht dem Konzern das Geld auszugehen. Trotz der starken Auftragslage könnte die Senvion-Story dann ein unrühmliches Ende finden.
Konsolidierung überfällig
Nach der Megarallye schnauft die Nordex-Aktie zum Wochenende etwas durch. Eine Konsolidierung ist allerdings auch überfällig. Für Neueinsteiger bietet sich deshalb ein Kauflimit an. Wo Anleger wieder einsteigen sollten und was CEO Blanco zur Auftrags– und Margenentwicklung und weiteren Themen noch zu sagen hat, erfahren Sie hier in der aktuellen Ausgabe des AKTIONÄR.