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23.10.2018 Nikolas Kessler

Netflix: Der Schuldenberg wächst

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Netflix

Um weiter wachsen zu können, macht Netflix noch mehr Schulden. Das gefällt nicht allen Anlegern – die Aktie ist erneut unter Druck. Der schwache Gesamtmarkt tut dabei sein Übriges.

Über eine Anleihe-Emission will sich Netflix weitere zwei Milliarden Dollar an frischem Kapital holen. Das Geld soll für „allgemeine Unternehmenszwecke“ verwendet werden, vor allem jedoch für den Kauf und die Produktion von exklusiven Streaming-Inhalten. So will Netflix das starke Momentum beim Neukundenzuwachs aufrecht und die langsam erstarkende Konkurrenz im Streaming-Geschäft auf Abstand halten. Bislang ist Netflix mit dieser Strategie hervorragend gefahren, wie sich an der rasant steigenden Abonnentenzahl eindrucksvoll ablesen lässt.

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 Quelle: Statista

Bereits im April hatte Netflix rund 1,9 Milliarden Dollar am Anleihemarkt eingesammelt – und kurz darauf im Q2-Bericht angekündigt, den Kapitalbedarf auch in Zukunft über Hoch-Zins-Anleihen decken zu wollen. Die neuerliche Anleihe-Emission kommt also nicht überraschend.

Schuldenfinanzierung ist grundsätzlich nichts Neues bei Netflix, der Schuldenberg ist zuletzt jedoch deutlich schneller gewachsen als in der Vergangenheit. Die Verbindlichkeiten des Streaming-Anbieters steigen nun erstmals auf über zehn Milliarden Dollar – und sind damit nun mehr als doppelt so hoch wie noch vor rund einem Jahr. Einigen Anlegern ist das offenbar nicht mehr ganz geheuer, was die Aktie im ohnehin schwachen US-Markt seit Wochenbeginn belastet.

Ärgerlicher Rückschlag nach starken Zahlen

Ein Großteil der Kursgewinne, die Netflix nach den starken Q3-Zahlen in der Vorwoche verbucht hat, wurde inzwischen wieder abgegeben. Statt einer Rückkehr in den Bereich der bisherigen Höchststände sieht es damit zumindest kurzfristig nach einer Fortsetzung der Konsolidierung aus. Anleger, die der Turnaround-Spekulation des AKTIONÄR gefolgt sind, sollten daher den Stoppkurs bei 275 Euro im Auge behalten.

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