Fiat Chrysler will mit Renault fusionieren. Die Aktienkurse der Unternehmen steigen nach dieser Nachricht am Montagmorgen jeweils mehr als zehn Prozent. Der Grund für die Begeisterung der Anleger: Gelingt das Vorhaben, würde ein gigantischer Autokonzern entstehen, der sogar den Marktführern gefährlich werden könnte.
Der neue Konzern wäre der drittgrößte hinter Volkswagen und Toyota. Fiat zufolge würde man 8,7 Millionen Fahrzeuge pro Jahr produzieren. Volkswagen verkauft 10,83 Millionen.
Durch die Fusion sollen jährlich fünf Milliarden Euro gespart werden. Fiat-Aktionäre würden 2,5 Milliarden Euro Sonderdividende erhalten. Alle Produktionsstätten sollen erhalten bleiben.
Fiat und Renault würden jeweils 50 Prozent an der Neugründung halten. Die neue Holding soll in den Niederlanden beheimatet sein. Als Börsenstandorte sind New York, Mailand und Paris geplant.
Beratung läuft
Fiat zufolge hat es bereits Gespräche mit Renault gegeben. Renaults Verwaltungsrat berät derzeit über den Fusionsvorschlag.
DER AKTIONÄR meint: Konkurrenz aus China, beschleunigter technologischer Wandel – der Druck auf die Autobranche wächst. Durch die geplante Fusion bekäme Fiat Chrysler einen modern aufgestellten Partner in Europa. Millionen-Zahlungen an Tesla könnte man sich künftig wohl sparen. Und Renault mit seinen Elektroautos könnte sich dank Chrysler den US-Markt erschließen.
In der Spitze hat sich der Aktienkurs von Renault innerhalb eines Jahres halbiert. Ungewiss ist daher, wie nachhaltig der heutige Anstieg ist. Einigen sich die Unternehmen aber tatsächlich auf eine Fusion, dürfte das beiden Unternehmen – und somit auch den Kursen – nützen.