Der weltgrößte Erdgasproduzent Gazprom steht vor dem Markteintritt in China. Ab dem 20. Dezember 2019 soll erstmals Erdgas aus Sibirien in den Osten Chinas fließen, um die boomende Volkswirtschaft mit sauberer Energie zu versorgen. Anschließend soll Gazproms Marktanteil im Reich der Mitte stetig steigen.
Allerdings macht sich der Konzern keine Illusionen darüber, dass man nur Schritt für Schritt zusätzliche Marktanteile gewinnen kann. So erklärte ein Vorstand nun, dass Gazprom ab dem Jahre 2026 einen Anteil von zehn Prozent anstrebt. Dieser könnte dann weiter Jahr für Jahr sukzessive gesteigert werden. Dabei hängt natürlich auch viel davon ab, ob auch tatsächlich noch eine zweite Pipeline nach China gebaut wird, die dann vor allem den Westen des Landes mit Erdgas versorgen soll.
Ergebniseffekte nicht überbewerten
Der Schritt nach China ist aus strategischer Sicht richtig und wichtig, dürfte aber vorerst noch keinen allzu großen Einfluss auf die Ergebnisentwicklung des Konzerns haben. So soll der Preis pro 1.000 Kubikmeter bei etwa 350 Dollar liegen. Wird es trotz der deutlich gesunkenen Gaspreise dabei bleiben, würde dies für Gazprom zusätzliche Erlöse von 13 Milliarden Dollar pro Jahr bedeuten. Zum Vergleich: Für das laufende Jahr rechnen Experten mit einem Umsatz von 105 Milliarden Dollar.
Aktie bleibt spannend
Die Aktie für Gazprom ist natürlich aufgrund der zahlreichen – allen voran politischen – Risiken kein Witwen- und Waisenpapier. Mutige Anleger können allerdings nach wie vor bei der enorm günstig bewerteten Aktie zugreifen (Stopp: 2,90 Euro).