+++ Diese 15 Aktien starten jetzt erst durch +++
Foto: Börsenmedien AG
28.03.2019 Marion Schlegel

Es nimmt einfach kein Ende: Bayer soll 80 Millionen zahlen – Aktie im freien Fall

-%
Bayer

Der Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer hat in den USA einen weiteren wichtigen Prozess um angeblich krebserregende Produkte der Tochter Monsanto verloren. Eine Jury des zuständigen Bundesbezirksgerichts in San Francisco urteilte am Mittwoch, dass Monsanto für Krebsrisiken des Unkrautvernichtungsmittels Roundup mit dem umstrittenen Wirkstoff Glyphosat haftbar ist und dem Kläger Edwin Hardeman Schadenersatz in Gesamthöhe von mehr als 80 Millionen Dollar zahlen muss. Bayer hat bereits angekünndigt, gegen das Urteil Rechtsmittel einzulegen.

In der vergangenen Woche war die Jury bereits im vorentscheidenden ersten Teil des Prozesses einstimmig zu dem Schluss gekommen, dass Roundup als wesentlicher Faktor für die Lymphdrüsenkrebserkrankung Hardemans einzustufen sei. In der zweiten Runde des Verfahrens ging es um die Haftungsfrage und darum, wie viel Entschädigung dem Kläger zusteht. Die Summe setzt sich zusammen aus 5,3 Millionen Dollar an regulärem Schadenersatz und 75 Millionen an sogenanntem Strafschadenersatz, der im US-Recht zusätzlich verhängt werden kann.

Für Bayer ist der Fall Hardeman hochbrisant, da es sich um einen richtungweisenden "Bellwether Case" handelt. Damit ist im US-Recht eine Art Musterfall in einem Massenverfahren gemeint. Mehrere dieser repräsentativen Fälle sind angesetzt. Sie sollen den Streitparteien helfen, das Ausmaß von Schäden und die Höhe denkbarer Vergleichszahlungen besser abschätzen zu können. Insgesamt sind bei dem zuständigen US-Richter Vince Chhabria mehrere Hundert Klagen von Landwirten, Gärtnern und Verbrauchern gebündelt.

Foto: Börsenmedien AG

Zuletzt ist die Aktie auf ein neues Mehrjahrestief gefallen. Damit wurde ein neues charttechnisches Verkaufssignal ausgelöst. Allein seit Anfang März hat das Papier, als die Aktie zeitweise über 73 Euro gehandelt wurde, mittlerweile mehr als 23 Prozent verloren. Mehr als 15 Milliarden Euro an Marktkapitalisierung wurden innerhalb weniger Tage vernichtet. Am heutigen Donnerstag verliert das Papier vorbörslich erneut mehr als drei Prozent. Nach wie vor sind die Risiken für einen Einstieg auf der Long-Seite zu hoch. Anleger bleiben an der Seitenlinie. Allerdings muss man auch die übrigen Sparten von Bayer mit betrachten. Berechnungen auf Basis von Konkurrenz-Bewertungen ergeben hier allein für die Pharmasparte einen Wert von mehr als 50 Milliarden Euro.

(Mit Material von dpa-AFX)

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
Bayer - €
Bayer ADR - €

Buchtipp: Winning the Loser's Game

„Winning the Loser's Game“ geht zurück auf einen Zeitschriftenartikel, für den Charles D. Ellis den renommierten Graham & Dodd Award erhielt. Darin plädierte der Autor zukunftsweisend für eine Strategie des diversifizierten, kostengünstigen Investierens in Indexfonds, die er in seinem Buch weiter ausbaute. Inzwischen liegt der Klassiker in der achten, aktualisierten Auflage vor und ist damit auf der Höhe der Zeit angekommen. Neu hinzugekommen sind unter anderem Kapitel darüber, wie Technologie und Big Data traditionelle Anlageentscheidungen infrage stellen und wie das Anlegerverhalten die Renditen beeinflusst. Außerdem werden neue Forschungsergebnisse vorgestellt, die für Ellis’ Ansatz sprechen, und vor der Anlage in Anleihen wird gewarnt. Ein umfassender Leitfaden für langfristige Investitionen, erfolgreich aktualisiert, um den Realitäten der heutigen Märkte gerecht zu werden.

Winning the Loser's Game

Autoren: Ellis, Charles D.
Seitenanzahl: 336
Erscheinungstermin: 13.02.2025
Format: Hardcover
ISBN: 978-3-86470-862-6

Jetzt sichern Jetzt sichern