Pharma-Werte feiern ihr großes Comeback. Pfizer und Merck & Co notieren auf dem höchsten Stand seit der Jahrtausendwende, Eli Lilly hat sogar letzte Woche ein neues Rekordhoch markiert. Die Unsicherheit an den Märkten treibt Anleger in defensive Werte – auch Novartis profitiert von der Rotation. Unterstützt wird dies durch einen anhaltend positiven Newsflow bei den Eidgenossen: Am Wochenende konnte Novartis mit neuen Ergebnissen zum Brustkrebsmedikament Kisqali auftrumpfen.
Wachstumstreiber im Portfolio
Kisqali gehört neben dem Herzinsuffizienz-Mittel Entresto und dem Antikörper Cosentyx zu den aussichtsreichsten Produkten für die kommenden Jahre. Das Potenzial unterstreicht Novartis mit neuen Wirksamkeitsdaten in Kombination mit einer Hormontherapie. Die Subgruppen-Analyse im Rahmen der "MONALEESA"-Studie zeigten, dass Frauen mit HR+ fortgeschrittenem Brustkrebs von der Kisqali-Kombination profitierten. Novartis hat die Daten am San Antonio Breast Cancer Symposium (SABCS) präsentiert.
Kisqali ist seit März 2017 von der US-Gesundheitsbehörde FDA zugelassen, die Genehmigung in der Europäischen Union wurde im August 2017 für postmenopausalen Frauen mit HR+/HER2-fortgeschrittenem Brustkrebs in Kombination mit einem Aromatasehemmer erteilt. Novartis peilt mit Kisqali Zulassungserweiterungen an.
Laut Bloomberg-Schätzungen soll sich der Kisqali-Umsatz in diesem Jahr auf rund 264 Millionen Dollar belaufen. Bis 2021 könnte sich der Umsatz mehr als verdreifachen – Analysten rechnen in drei Jahren mit einem Umsatz von rund 834 Millionen Dollar, wenn die Entwicklung von Kisqali wie geplant voranschreitet.
Basisinvestment für schwierige Zeiten
Mit dem Ausbruch auf den höchsten Stand seit Ende 2015 hat die Aktie vor wenigen Tagen ein starkes Kaufsignal generiert. Durch einen negativen Analystenkommentar aus dem Hause Barclays geben die Papiere jedoch heute nach, die gute Kisqali-News verpufft. Dennoch: Novartis gehört für den AKTIONÄR unverändert zu den Favoriten im Pharma-Sektor.