Die Versteigerung für den neuen Mobilfunkstandard 5G wird immer teurer. Nach 183 Runden steht die Summe der Gebote bereits bei 5,23 Milliarden Euro. Der Bund nimmt damit mehr ein als ursprüngliche erwartet. Die Deutsche Telekom gibt keine Ruhe und treibt die Gebote nach oben. Offen bleibt, ob einer der Wettbewerber nachgibt.
Die Deutsche Telekom, Vodafone, Telefónica und Drillisch liefern sich ein Wettbieten um die begehrten 5G-Frequenzen. Vor Beginn der Versteigerung hatte der Bunde Erlöse zwischen drei und fünf Milliarden Euro erwartet. Zu einem frühen Stadium der Auktion sah es aber sogar so aus, als ob eine günstige Einigung für unter drei Milliarden Euro erfolgen könnte.
Das ist Geschichte. Inzwischen wurde die 5-Milliarden-Euro-Marke geknackt.
Unterschiedliche Voraussetzungen
Während der Neueinsteiger Drillisch bereits Angebote für eine Einigung gemacht hat und sich auch Telefónica bei den Geboten finanziell zurückhält, geben die Telekom und Vodafone nach vorsichtigem Beginn inzwischen Vollgas. Aktuell bietet die Telekom 1,46 Milliarden Euro für elf Frequenzblöcke, Vodafone kommt für die selbe Menge auf 1,44 Milliarden Euro.
Zum Vergleich: Drillisch bietet für neun Blöcke derzeit 1,24 Milliarden Euro, Telefónica für ebenfalls neun Spektren sogar nur 1,09 Milliarden Euro.
Die Platzhirsche Telekom und Vodafone haben klar gemacht, dass sie nicht nachgeben werden. Spannend ist nun, ob Drillisch oder Telefónica doch noch die Reißleine ziehen. Beide Konzerne haben nicht die finanziellen Mittel, um das Wettbieten ewig durchzuhalten. Doch auch wenn nicht: Ein Ende der Versteigerungen dürfte zeitnah erfolgen.
Halteposition
Die Telekom will ein starkes 5G-Netz aufbauen. Mit einer ausreichenden Bandbreite und der modernen Technik des Konzerns sollen vor allem Großprojekte der neuen Industrie 4.0 gestemmt werden. Dennoch: Der Konzern kann die hohen Kosten zwar besser stemmen als die Wettbewerber, erfreulich ist das Wettbieten für Aktionäre deswegen nicht. Eine Einigung bei der Auktion wäre nun fällig. Die Dividendenperle bleibt vorerst eine Halteposition.