Keine Verbesserung in Sicht: Der Deutschen Bank droht im ohnehin schwachen Kapitalmarktgeschäft nach Aussage ihres Finanzvorstands weiterer Gegenwind. Die Aktie geht daraufhin auf Tauchstation.
Der starke Euro und höhere Refinanzierungskosten führten im ersten Quartal zu einer Belastung von rund 450 Millionen Euro, sagte Finanzchef James von Moltke am Mittwoch bei einer Investorenkonferenz der US-Großbank Morgan Stanley in London. Davon entfielen 300 Millionen Euro auf den ungünstigen Wechselkurs der Gemeinschaftswährung zum Dollar, 150 Millionen Euro kommen durch höhere Kosten bei der Refinanzierung zustande.
Unter dem Strich sei das erste Quartal soweit in Ordnung gewesen, „etwas schwächer als im vergangenen Jahr”, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters von Moltke. Es sei allerdings kaum mit dem nach seinen Worten in Teilbereichen hervorragenden ersten Quartal des vergangenen Jahres vergleichbar. Damals hatte die Bank im Investmentbanking, zu dem neben dem Handel mit Wertpapieren auch die Beratung bei Fusionen, Übernahmen und Börsengängen gehört, Erträge von 1,8 Milliarden Euro und einen Gewinn vor Steuern von 462 Millionen Euro eingefahren.
Aktie sackt auf Mehrjahrestief
Bei der Vorlage des Geschäftsberichts für das abgelaufene Geschäftsjahr hatte die Deutsche Bank in der Vorwoche noch Hoffnungen auf ein besseres Jahr gemacht hatte – umso härter trifft die Anleger die heutigen Äußerungen des Finanzvorstands. Entsprechend fällt auch die Reaktion an der Börse: Die Aktie sackt um über sechs Prozent auf den tiefsten Stand seit November 2016 ab. Wer noch investiert ist, sollte den Stoppkurs im Auge behalten.