Die amerikanische Demokratin Maxine Waters wird künftig wahrscheinlich den Finanzausschuss im Repräsentantenhaus leiten. Das könnte neuen Ärger für die Deutsche Bank bedeuten. Denn die Hausbank von US-Präsident Donald Trump steht im Visier ihrer großen Aufklärungsmission.
Die Demokratin ist großen Banken wie Goldman Sachs, JP Morgan oder der Citigroup gegenüber grundsätzlich skeptisch eingestellt und plant, die Aufsicht dieser Institute zu verstärken. Wells-Fargo-Chef Tim Sloan würde sie am liebsten feuern. Am Mittwoch äußerte sich Waters im Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg auch zum Deutschen Bankenprimus: „Wir wissen, dass die Deutsche Bank als einer der größten Geldwäscher identifiziert wurde, vielleicht sogar weltweit.“
Dubiose Kredite
Trump arbeitete vor seinem Wechsel in die Politik als Immobilienunternehmer. Kredite wollten ihm die meisten Banken nicht mehr gewähren – schließlich sei er bereits mehrmals pleite gewesen. Die Deutsche Bank allerdings gewährte dem Immobilientycoon zahlreiche Kredite, um seine Schulden zurückzuzahlen. Doch aus welchem Grund hatte der DAX-Konzern damals die Spendierhosen an?
Waters erklärt im Interview, dass sie in diesem Zusammenhang einen Untersuchungsausschuss einleiten wird, auch mögliche Verbindungen von Trump nach Russland seien ein Teil der Aufklärung. Bereits im März forderten die Demokraten von dem DAX-Konzern, Informationen von Trump offen zu legen. Den Demokraten fehlte bislang jedoch die Mehrheit im Repräsentantenhaus, um entsprechende Untersuchungen einzuleiten. Das hat sich jetzt durch die Zwischenwahlen geändert.
Im Abwärtstrend gefangen
An der Börse geriet die Deutsche-Bank-Aktie zuletzt unter Druck. Am Freitag rutschte der Titel zeitweise unter die 9-Euro-Marke. Kurstreiber, wie die zuletzt immer wieder aufflammenden Fusionsgerüchte, sind vom Tisch. Anstatt der notwendigen Positiv-Impulse sind es Meldungen wie diese, welche die Anleger zunehmend verunsichern.
Für den AKTIONÄR ist die Deutsche-Bank-Aktie weiterhin kein Kauf.