Die Aktie der Deutschen Bank hat derzeit den Spitzenplatz in der Liste der größten Verlierer im DAX inne. Angesichts dieser desolaten Entwicklung kommen jetzt wieder Gerüchte auf, Deutschlands größtes Geldinstitut solle mit der Commerzbank verschmolzen werden. Der Passiv ist hier bewusst gesetzt, denn den Plan dafür sollen Beamte im Finanzministerium aushecken.
Die Bank tritt nicht als Treiber der Konsolidierung auf, sie wird konsolidiert. In Berlin fürchtet man offenbar aufgrund der Talfahrt der Deutsche-Bank-Aktie bald den Versuch einer Übernahme durch ein ausländisches Geldinstitut. Die Furcht ist nicht unbegründet: Der Börsenwert der Deutschen Bank ist in den zurückliegenden Jahren deutlich gesunken. Und die Tatsache, dass Wirecard – ein Zahlungsdienstleister – heute mehr wert ist als die Deutsche Bank, ist für Kritiker nur ein weiterer Beleg dafür, dass die Deutsche Bank die Zukunft verschlafen und kaum Chancen hat, eigenständig aus der Misere um immer neue Skandale und Negativ-Schlagzeilen herauszukommen.
Noch größer allerdings ist die Furcht um eine Schieflage der Commerzbank. Die würde drohen, wenn sich die Italien-Krise verschärft und die Renditen der italienischen Staatsanleihen über die Schwelle von vier Prozent steigen würden. Dann würde es – so Analysten – brenzlig für die CoBa werden. Und für den deutschen Staat. Der hält nämlich auch heute noch – über zehn Jahre nach Ausbruch der Finanzkrise – 15,60 Prozent der CoBa-Aktien. Für ihn würde es dann teuer werden. Und das gilt es zu verhindern. So wird am Markt jetzt wohl (notgedrungen) wieder verstärkt ein Zusammengehen von Deutsche Bank und Commerzbank gespielt werden. Aus der Not heraus. Aber selbst aus der kann man ja bekanntlich eine Tugend machen.
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