Der Aufschwung beim DAX hat der Commerzbank-Aktie neues Leben eingehaucht. Der Titel, der noch vor wenigen Tagen im heftigen Korrekturmodus feststeckte, hat sich vom Tief deutlich entfernt und kratzt an der alten Seitwärtsrange. Die Analysten sehen allerdings nicht viel Potenzial für die Aktie.
Das durchschnittliche Kursziel der Experten beläuft sich aktuell auf 12,97 Euro, wobei die Prognosen weit auseinander gehen. Guido Hoymann vom Bankhaus Metzler ist besonders optimistisch für die Commerzbank. Er sieht das Kursziel bei 20,70 Euro und empfiehlt den Titel zum Kauf. Besonders bearish für die Commerzbank ist Nick Anderson. Der Berenberg-Analyst nennt als Kursziel 7,30 Euro und rät den Anlegern, ihre Positionen zu verkaufen.
Interessenten am Commerzbank-Anteil
Am Montag zählte die Commerzbank-Aktie zu den Top-Gewinnern im DAX. Die Aktie setzte damit ihre jüngste Erholung fort, nachdem sie seit ihrem Zweijahreshoch im April zwischenzeitlich bis zu einen Viertel ihres Werts verloren. Trotz der Gewinne in den vergangenen Tagen notiert das Papier derzeit noch rund 20 Prozent unter dem Kurs von Anfang April.
Der Spiegel hatte am Montag berichtet, dass Finanzminister Wolfgang Schäuble bereits mehrere interessierte Investoren, die den Anteil des Bundes an der Bank übernehmen wollten, abblitzen ließ. Nach einer Rettungsaktion während der Finanzkrise hält der Bund derzeit noch 17 Prozent an der Commerzbank und ist damit größter Anteilseigner. Die Bank wollte sich auf Anfrage nicht zu dem Bericht äußern.
Die Anfragen für die staatliche Commerzbank-Beteiligung seien positiv für die Aktie, da es offenbar Interessenten gebe, sagte Analyst Philipp Häßler von der Investmentbank Equinet. Auf der anderen Seite überrasche es nicht, dass der Bund seinen Anteil derzeit nicht verkaufen wolle, da er - gemessen am Aktienkurs beim staatlichen Einstieg – „noch auf einem dicken Verlust sitzt".
Nur für sehr mutige Anleger
Die charttechnische Situation bei der Commerzbank hat sich merklich verbessert. Nun gilt es, den bedeutenden Widerstand bei 11,80 Euro zu überwinden. Dann würde die Aktie wieder innerhalb der Seitwärtsrange tendieren. Sollte der Widerstand nicht geknackt werden, könnte es schnell wieder abwärts gehen Richtung elf Euro. Sehr mutige Anleger, die die jüngste Kursschwäche zum Einstieg genutzt haben, bleiben dabei und beachten den Stopp knapp unterhalb des letzten Tiefs bei 10,66 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)