Nach dem Absturz einer Passagiermaschine in Äthiopien mit 157 Todesopfern ziehen nach China nach und nach weitere Länder Konsequenzen. Zunächst teilte die Luftfahrtbehörde CAAC am Montag in Peking mit, dass sämtliche Maschinen vom Typ der Unglücksmaschine Boeing 737 Max 8 zunächst am Boden bleiben sollen. Chinesische Fluglinien seien angewiesen worden, Flüge mit der Boeing einzustellen, bis Sicherheitsrisiken ausgeschlossen werden können. Derzeit haben die Fluggesellschaften Chinas 96 dieser Maschinen in Betrieb. Die Unglücksmaschine, die von der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba in die kenianische Hauptstadt Nairobi fliegen sollte, war am Sonntagmorgen kurz nach dem Start abgestürzt.
Mittlerweile wurden auch in Europa, Australien und weiteren Teilen Asiens von den entsprechenden Luftfahrbehörden Flugverbote für alle baugleichen Maschinen erteilt. Gut die Hälfte der seit 2017 ausgelieferten rund 350 Flugzeuge ist damit mittlerweile aus dem Verkehr gezogen. Die USA hat hingegen kein Flugverbot erteilt, obwohl der Druck auf die US-Luftfahrtbehörde FAA immer größer wird. Der Hersteller beharrt indes auf der Sicherheit seiner Jets. Boeing-Chef Dennis Muilenberg telefonierte US-Medien zufolge mit US-Präsident Trump. Die "New York Times" berichtete unter Berufung auf zwei mit dem Gespräch vertraute Personen, Muilenberg habe bei Trump dafür geworben, kein Startverbot für baugleiche Maschinen in den USA zu verhängen. Auch der Sender CNN vermeldete das Telefonat vom Dienstag, ohne allerdings über Inhalte zu berichten. Eine offizielle Bestätigung gab es zunächst nicht.
Boeing-Aktie startet mit kräftigem Minus in die Woche
Die Aktie von Boeing wird seitdem förmlich nach unten durchgereicht. Kein Wunder, ist die 737-Max-Serie doch der gefragteste Flugzeugtyp des Airbus-Rivalen. Bei andauernden Problemen mit dem Kassenschlager könnten auch massive Umrüstungskosten und Geschäftseinbußen drohen. Zwischenzeitlich betrug das Minus bei der Boeing-Aktie in dieser Woche bereits mehr als 13 Prozent. Nun ist das Papier an eine enorm wichtige charttechnische Unterstützung heran gelaufen: die 200-Tage-Linie. Diese sollte unbedingt verteidigt werden, will man nicht noch einmal das Dezembertief 2018 testen.
Ganz anders sieht die charttechnische Verfassung der Aktie vom Rivalen Airbus aus. Das Papier ist kurz davor ein neues Allzeithoch zu markieren. Anleger lassen hier ihre Gewinne weiter laufen.
(Mit Material von dpa-AFX)