Nur noch wenige Tage bis zur Hauptversammlung von Bayer - und der Druck nimmt stetig zu. Der Leiter Nachhaltigkeit und Corporate Governance vom Großaktionär Deka, Ingo Speich, hat in einer Vorabmeldung in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS) das Abstimmungsvotum bekanntgegeben. Demnach wird die Entlastung vom Bayer-Vorstand und -Aufsichtsrat verweigert. Zuletzt äußerte die Deka bereits öffentliche Kritik in Richtung Leverkusen.
„Die Deka wird auf der Hauptversammlung gegen die Entlastung von Vorstand wie Aufsichtsrat stimmen. Wir verstehen dies als ein Warnsignal“, so Speich. Immer mehr Aktionäre wollen dem Vorstandsvorsitzenden Werner Baumann und Aufsichtsratschef Werner Wenning die Entlastung verweigern und Aktionären dazu raten, darunter auch namhafte Stimmrechtsberater.
Ingo Speich von der Deka hält von einem verfrühten Vorstandswechsel nichts. „Jemand Neues müsste sich erst einmal in die komplexe Materie einarbeiten und gleichzeitig auch das tägliche Geschäft in Gang halten. Das ist eine Mammutaufgabe, die ein Manager, der von außen kommt, kaum leisten kann“, so der Deka-Leiter Nachhaltigkeit und Corporate Governance gegenüber der FAS. Laut den Aussagen hält die Deka an den Bayer-Aktien weiter fest. „Wir glauben im Prinzip auch an das Management", sagt Speich.
Die Deka hält rund ein Prozent an Bayer und zählt zu den Großaktionären, die zuletzt öffentlich das Management von Bayer kritisiert haben. Auch Politiker wie Karl Lauterbach von der SPD nahmen den DAX-Konzern in den letzten Wochen in die Mangel.
Es verspricht also eine turbulente Hauptversammlung am kommenden Freitag zu werden. DER AKTIONÄR bleibt im Vorfeld bei seiner Einschätzung: Anleger sollten aufgrund der Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA die Aktie weiter meiden.