Nach dem massiven Ausverkauf seit Ende September 2019 hat die Aktie von Evonik zuletzt eine ausgedehnte Erholungsbewegung gestartet. Mittlerweile ist das Papier sogar in die Nähe des wichtigen Widerstands in Form der 200-Tage-Linie heran gelaufen. Erst ein Sprung darüber würde das charttechnische Bild nachhaltig aufhellen. Am heutigen Dienstag hat das Unternehmen die Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr vorgelegt. 2018 stieg der bereinigte operative Gewinn dank einer guten Nachfrage noch um Prozent auf 2,6 Milliarden Euro. Damit erreichten die Essener das untere Ende der eigenen Prognosespanne sowie die durchschnittliche Erwartung von Analysten. Unter dem Strich verdiente Evonik 932 Millionen Euro nach 713 Millionen Euro vor einem Jahr. Und der freie Mittelzufluss verbesserte sich deutlich auf 672 Millionen Euro und soll 2019 weiter deutlich wachsen. Diese Kennziffer ist wichtig für die Ausschüttungen an die Aktionäre. Die Dividende soll mit 1,15 Euro allerdings nur stabil bleiben. Hier hatten sich einige Analysten mehr erhofft. Gewinnseitig profitierte das Unternehmen von höheren Verkaufspreisen sowie von Kostensenkungen. Der Umsatz stieg 2018 mit vier Prozent auf rund 15 Milliarden Euro denn auch nicht ganz so stark wie das operative Ergebnis.
Das schwierigere globale Wirtschaftsumfeld und politische Unsicherheiten stimmen den Spezialchemiekonzern Evonik für 2019 vorsichtig. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) dürfte 2019 stabil bleiben oder leicht sinken, wie der im MDAX notierte Konzern mitteilte.
Nur für Mutige
Es bleibt weiterhin dabei: Chemieaktien bleiben angesichts der zahlreichen konjunkturellen Risiken heiße Eisen. Die Aktie von Covestro ist dabei weiter die heißeste Wette. Wer davon ausgeht, dass die Weltwirtschaft bald wieder Schwung aufnehmen wird, fährt in diesem Fall mit dem DAX-Titel am besten. Das Chartbild hellt sich hier auch Stück für Stück weiter auf. DER AKTIONÄR wartet hingegen noch ein klares charttechnisches Kaufsignal ab. Konservative Dividendenjäger können aber zumindest weiter beim Dividendengaranten BASF investiert bleiben.
(Mit Material von dpa-AFX)