Activision Blizzard hat im laufenden Geschäftsjahr wohl mit einigen Problemen zu kämpfen. Doch die Unternehmensführung lässt sich davon nicht beirren und stellt Anlegern in der Zahlenkonferenz nach den Q4-Zahlen einen Restrukturierungsplan für 2019 vor. DER AKTIONÄR liefert einen Überblick und eine Bewertung.
Die Ziele im Überblick:
Es soll mehr in die großen Spieleserien wie „Call of Duty“, „Candy Crush“ „Diablo“, „Overwatch“ und „Warcraft“ investiert werden. Geplant sind mehr Releases, In-Game Content sowie eine Expansion auf das Smartphone und andere geographische Märkte. Der Konzern will dabei insbesondere in neue Entwickler investieren. So soll sich die Zahl der Entwickler, die an den großen Franchises arbeiten, um bis zu 20 Prozent verbessern.
Projekte, die nicht den Erwartungen des Managements genügen, und Kosten außerhalb des Entwicklungs-Prozesses sollen eingespart werden. Die harte Folge: Die Gesamtzahl der Angestellten soll sich um acht Prozent verringern.
Maßnahmen bereits in vollem Gang
Insgesamt sieht der Activision Bizzard COO das laufende Geschäftsjahr als zeitlich passend für eine derartige Umstrukturierung. Denn 2019 stehen keine großen Releases für Activision Blizzard an. Positiv: An der Umsetzung des Plans wird bereits gearbeitet. So wurde die Lizenz für das wenig erfolgreiche Franchise „Destiny“ an das Entwicklerstudio Bungie abgetreten.
Wachstumschancen auf Top-Gaming-Märkten
DER AKTIONÄR erwartet, dass die Grenzen zwischen Activision und Blizzard weiter schwinden und der Fokus auf Mobile-Games und E-Sports noch stärker durchschlägt. Die großen Franchises sollen auf das Smartphone kommen – eine gute Chance, sich im zukunftsentscheidenden Wachstumsmarkt frühzeitig erfolgreich zu positionieren. Gleichzeitig dürfte der chinesische Markt im Fokus liegen, denn in Sachen Mobile-Gaming ist China ganz klar tonangebend.
Daneben hat es Activision Blizzard auf den noch jungen E-Sports-Markt abgesehen. Allen voran die Overwatch-League soll weiter ausgebaut werden und im rasant wachsenden Markt zusätzliche Umsätze generieren. Besonders gilt es hier die Entwicklung der Werbe-Deals und Merchandise-Verkäufe von Activision Blizzard zu beobachten.
Dabeibleiben
Der Restrukturierungsplan wurde an der Börse in einer ersten Reaktion gut aufgenommen. Die Bewertung der Aktie mit einem KGV von 19 für die nächsten zwölf Monate war zuletzt Ende 2016 derart niedrig. Anleger behalten den Stopp bei 35,00 Euro im Auge und bleiben vorerst dabei, denn die positiven Auswirkungen der Restrukturierung könnten sich bereits 2019 zeigen.