Steigen die Preise nicht nur einzelner Güter, sondern auf breiter Front, spricht man von Inflation. Folglich kann man sich vom gleichen Geld immer weniger Waren kaufen. Der Fachbegriff hierfür lautet Kaufkraftverlust.
Wie entsteht Inflation?
Die Entstehung von Inflation kann mehrere Gründe haben. Steigt die Nachfrage nach einem Gut, sind die Käufer bereit, auch mehr für das Gut zu zahlen. In der Folge heben die Verkäufer die Preise an. Inflation entsteht aber auch dadurch, dass es in einer Wirtschaft mehr Geld als Waren gibt. Das passiert, wenn zu viel Geld in Umlauf kommt, weil die Notenbanken zum Beispiel zu viel Geld drucken.
Warum ist die Inflation ab 2021 so stark gestiegen?
Dafür sind mehrere Gründe verantwortlich. Zum einen haben die Zentralbanken seit geraumer Zeit und vor allem im Zuge der Coronapandemie viel Geld in den Markt gepumpt, um die Wirtschaft anzukurbeln. Gleichzeitig hat sich das Angebot an Waren durch die Produktionsstopps, die Lieferkettenprobleme und den Krieg in der Ukraine verringert.
Wer kümmert sich darum, dass die Inflation im Rahmen bleibt?
Zentralbanken kümmern sich um Preisniveaustabilität. In der Eurozone ist das die Europäische Zentralbank (EZB). Sie hat sich das Ziel gesetzt, die Inflation mittelfristig bei zwei Prozent zu halten. Kurzfristig akzeptiert sie aber auch Abweichungen davon.
Wie bekämpft die Zentralbank Inflation?
Zentralbanken haben mehrere Möglichkeiten, um die Inflation zu bekämpfen. Das wichtigste Mittel stellen Zinserhöhungen dar. Der Gedanke dahinter: Je höher die Zinsen sind, desto teurer sind Käufe auf Kreditbasis. Gleichzeitig wird es attraktiver, Geld nicht auszugeben, sondern es auf dem Bankkonto zu sparen. Beides senkt die Nachfrage nach Gütern, lässt deren Preise sinken und damit auch die Inflation.
Warum ist Inflation schlecht?
Inflation ist aus mehreren Gründen schlecht. So tun sich einerseits Unternehmen zunehmend schwer, ihre Preise richtig zu kalkulieren, um noch Gewinne zu erwirtschaften. Andererseits können sich die Abnehmer bei steigenden Preisen immer weniger leisten. Das gefährdet die wirtschaftliche Stabilität. Wer außerdem verliert, sind Banksparer: Denn deren Einlagen verlieren durch die Inflation immer weiter an realem Wert.
Allerdings kann man der Inflation auch etwas Positives abgewinnen. Hierzu empfehlen wir den einfach börse-Podcast "Die Perspektive macht's" vom 22.07.2022.
Was ist Hyperinflation?
Hyperinflation ist eine Extremform der Inflation, bei der sich das Preisniveau sehr schnell erhöht. Eine solche Inflation erlebte Deutschland Anfang der 1920er-Jahre, als ein Laib Brot mehrere Milliarden Reichsmark kostete.
Schützen Aktien vor Inflation?
Im Gegensatz zu Banksparern haben Aktionäre bei Inflation einen entscheidenden Vorteil: Sie haben in Firmen investiert, die über Immobilien, Maschinen und andere Sachanlagen verfügen, deren Wert bei Inflation auch steigt. Außerdem wachsen mit steigenden Verkaufspreisen auch die Gewinne der Unternehmen an. Deshalb schützen die als Sachwerte geltenden Aktien vor Inflation.
In welche Aktien soll ich bei hoher Inflation investieren?
Bei hoher Inflation bieten sich Unternehmen an, die über eine starke Preissetzungsmacht verfügen. Das bedeutet, dass sie Preise erhöhen können, ohne Angst haben zu müssen, dass die Kunden ausbleiben. Hierzu zählen beispielsweise die Nahrungsmittelbranche und die Pharmaindustrie, weil deren Kundschaft auf Lebensmittel und Medikamente angewiesen ist. Aber auch Hersteller von Luxusgütern wie LVMH können bei hoher Inflation weiter auf ihre reichen Kunden zählen.
Welche Auswirkungen hat Inflation auf die verschiedenen Anlageklassen?
Das erfahren Interessierte von Marco Uome, dem Moderator von einfach börse in seinem Youtube-Video.