BERLIN/MÜNCHEN (dpa-AFX) - Aus Sorge um ihre Arbeitsplätze wollen Mitarbeiter des in einen milliardenschweren Betrugsskandal verwickelten Wirecard
Die Betriebsräte könnten dann im Fall etwaiger Betriebsschließungen in Verhandlungen mit den Unternehmensleitungen Sozialpläne aushandeln. Bei der Muttergesellschaft Wirecard AG ist bislang keine Betriebsratswahl geplant. "Wir hoffen ein bisschen auf den Nachahmungseffekt", sagte dazu Tina Scholze, die für Wirecard zuständige Verdi-Gewerkschaftssekretärin.
Der insolvente Konzern mit seinen weltweit etwa 5800 Mitarbeitern hat eine komplizierte Struktur: Die Muttergesellschaft Wirecard AG betreibt selbst kein operatives Geschäft und hat dieses über 40 Tochtergesellschaften übertragen. Laut Jahresbilanz 2018 waren in der Aschheimer Konzernzentrale vor den Toren neben der Muttergesellschaft elf deutsche Tochterfirmen ansässig.
Seit Ende Juni führt der vorläufige Insolvenzverwalter Michael Jaffé die Regie, der Anwalt hat bislang jedoch sein Insolvenzgutachten noch nicht fertig gestellt. Da Gutachten wird eine entscheidende Rolle bei der Frage spielen, welche Wirecard-Firmen fortgeführt werden können und welche gegebenenfalls abgewickelt werden. Wie bei vielen anderen Softwarefirmen auch gibt es bei Wirecard bislang keine Arbeitnehmervertretungen./cho/DP/stk
Quelle: dpa-AFX