BERLIN (dpa-AFX) - Die deutschen Nachrichtendienste hatten nach Erkenntnissen des Wirecard
Der FDP-Finanzpolitiker Florian Toncar berichtete, die Informationen der deutschen Dienste über Wirecard seien weitestgehend "unüberprüfte Hinweise von befreundeten Nachrichtendiensten" gewesen. Es stelle sich die Frage, ob die deutschen Nachrichtendienste überhaupt so gut arbeiteten, wie man es eigentlich erwarten würde.
Unter anderem gebe es im Zusammenhang mit dem Fall Wirecard Hinweise darauf, dass österreichische Nachrichtendienste Quellen in Deutschland geführt hätten. "Will da im Kanzleramt nicht vielleicht mal jemand zum Telefon greifen und in Österreich anrufen und fragen, was da eigentlich los ist?", fragte Zimmermann.
Der Ausschuss wollte am Donnerstag auch zwei frühere Geheimdienstkoordinatoren der Bundesregierung anhören, die Kontakt zu Wirecard hatten. Der ehemalige Staatssekretär Klaus-Dieter Fritsche bestätigte, er sei als Lobbyist für Wirecard tätig gewesen, weil das Unternehmen seine Kontakte zur Bundesregierung verbessern wollte. Er habe damals auf die Arbeit der Finanzaufsicht Bafin vertraut und keinen Grund gesehen, sich bei Wirecard nicht zu engagieren./tam/DP/nas
Quelle: dpa-AFX