HAMBURG (dpa-AFX) - Die Windenergie-Wirtschaft trotzt der Corona-Krise. Anders als in vielen anderen Branchen werde die Stimmung in der weltweiten Windindustrie zunehmend positiv bewertet, heißt es in einer Mitteilung der Hamburg Messe, die im Zusammenhang mit der Fachmesse WindEnergy regelmäßig die Stimmung in der Branche erheben lässt. Vor allem die Zukunft der Offshore-Windenergie werde mit Bestwerten für Europa und Asien sehr optimistisch gesehen. Nur in der Onshore-Windindustrie sei nach dem generell schlechten Herbst 2019 die Stimmung noch verhalten. Die Leitmesse WindEnergy Hamburg 2020 findet wegen der Corona-Pandemie vom 1. bis 4. Dezember in rein digitaler Form statt.
Der Befragung zufolge bewerten die Hersteller von Windkraftwerken und die Betreiber von Windparks den deutschen Offshore-Markt im laufenden Jahr mit einem Indexwert von 0,03 erstmals wieder positiv. Mit Sicht auf die nächsten zwei Jahre liege der Indexwert sogar bei plus 0,27. Im Onshore-Bereich haben sich die immer noch negativen Werte für das laufende Jahr von minus 0,72 auf minus 0,54 verbessert. In zwei Jahren erwartet die Branche mit 0,05 dann wieder einen positiven Wert. Trotz der sich bessernden Stimmung in Deutschland ist der hiesige Markt den Angaben zufolge im weltweiten Vergleich jedoch weiterhin das Schlusslicht.
Die Mehrheit der im WindEnergy trend:index (WEtix) Befragten gehe davon aus, dass die Corona-Pandemie keine oder sogar positive Auswirkungen auf die Windindustrie haben werde. Im Onshore-Bereich seien es mehr als 50 Prozent, im Offshore-Bereich sogar rund 60 Prozent. Lediglich 40 Prozent der Befragten befürchten demnach negative Konsequenzen.
Zusätzliche Potenziale würden durch die Digitalisierung oder die Nutzung von grünem Wasserstoff erwartet, heißt es in der seit 2018 halbjährlich veröffentlichten Erhebung. Die Hälfte der Befragten schätzt demnach die Wahrscheinlichkeit als hoch bis sehr hoch ein, dass die Produktion von grünem Wasserstoff in den nächsten drei Jahren eine wesentliche Rolle für die Windenergie spielen wird./klm/DP/zb
Quelle: dpa-AFX