MÜNCHEN (dpa-AFX) - In Deutschland werden weniger Patente angemeldet. Das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA) zählte im vergangenen Jahr 58 568 Anmeldungen, wie es am Mittwoch mitteilte. Das sind 5,7 Prozent weniger als 2020. Bereits im ersten Corona-Jahr hatte das Amt einen deutlichen Rückgang festgestellt. In den Jahren 2017 bis 2019 hatten die Anmeldungen jeweils über 67 000 gelegen.
"In der Bilanz schlagen sich noch immer die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie nieder", sagte DPMA-Präsidentin Cornelia Rudloff-Schäffer. "Viele Unternehmen wählen restriktiver aus, welche Entwicklungen sie anmelden."
Unter den deutschen Bundesländern hat Baden-Württemberg die Nase vorne - sowohl mit der Gesamtzahl von 13 570 Anmeldungen als auch mit 122 Erfindungen pro Kopf. Das in beiden Kategorien zweitplatzierte Bayern kommt auf 11 875 Anmeldungen beziehungsweise 90 pro Kopf. Die folgenden Bundesländer sind weit abgeschlagen: Nordrhein-Westfalen kommt auf 5675 Anmeldungen, Niedersachsen auf 2982 und Hessen auf 1479.
Das Süd-Nord-Gefälle zeigt sich auch bei der Liste der patentstärksten Unternehmen. Bosch aus Baden-Württemberg liegt mit 3966 klar auf Platz 1 vor BMW
Obwohl unter den Unternehmen mit den meisten Patentanmeldungen die Fahrzeugindustrie weiter deutlich dominiert, sind die Anmeldungen aus dem Bereich Verbrennungsmotor stark rückläufig, wie es vom DPMA heißt. "Grund ist hier vor allem der technologische Wandel in der Automobilindustrie vom Verbrennungsmotor hin zur Elektromobilität." Auch im Bereich Medizintechnik gibt es mit 17 Prozent einen starken Rückgang. Hier hatte es 2020 allerdings einen deutlichen Anstieg gegeben.
Während die Zahl der Patentanmeldungen sank, wurden mit 48 489 deutlich mehr Prüfungsverfahren abgeschlossen. 21 113 Patente wurden erteilt - so viele wie seit mehr als 30 Jahren nicht mehr./ruc/DP/jha
Quelle: dpa-AFX