BERLIN (dpa-AFX) - Der Erfinder des World Wide Web, Sir Tim Berners-Lee, hat sich für ein Alternativ-Konzept bei Anwendungen der Künstlichen Intelligenz eingesetzt, um die Privatsphäre der Anwender besser zu schützen. Der Textroboter ChatGPT und vergleichbare KI-Anwendungen würden derzeit durch die Nutzung der Anwenderinnen und Anwender immer mehr Informationen erfahren, was letztlich allein den großen Tech-Konzernen zugute komme, sagte Berners-Lee am Donnerstag zum Auftakt der Entwicklerkonferenz "WeAreDevelopers" in Berlin.
Berners-Lee setzte sich vor mehreren tausend Entwicklern für einen persönlichen Assistenten im Stil von ChatGPT ein, der aber nicht das Sprachmodell der großen Tech-Player noch mächtiger mache. Er stelle sich einen Dienst vor, den er "Charlie" nenne: "Charlie ist eine künstliche Intelligenz, die nur für mich arbeitet."
Im Gegensatz zu existierenden virtuellen Helfern wie der Assistent von Google
Der britische Informatiker Berners-Lee hatte 1989 am europäischen Kernforschungszentrum Cern in Genf das Konzept von anklickbaren Hyerlinks erfunden. Später entwickelte er die technischen Grundlagen des Web, darunter die Seitenbeschreibungssprache HTML und das Transferprotokoll HTTP.
Berners-Lee warnt seit Jahren vor der Übermacht von Konzernen wie Meta
Der zweitägige WeAreDevelopers World Congress im CityCube auf dem Berliner Messegelände ist nach Angaben des Veranstalters die weltweit größte jährliche Veranstaltung für Entwickler. Neben dem Informations- und Meinungsaustausch gilt die Veranstaltung auch als eine Jobbörse, auf der Unternehmen um die Fachkräfte buhlen./chd/DP/ngu
Quelle: dpa-AFX