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ESSEN (dpa-AFX) - Der Chef des Energiekonzerns RWE
Der aktivistische Investor Enkraft fordert eine Abspaltung des Braunkohlegeschäfts von RWE und will die Anleger am 28. April über die Abtrennung abstimmen lassen. Die Führungsgremien von RWE empfehlen, den entsprechenden Beschlussantrag abzulehnen.
RWE teile das Ziel des Investors, den Wert des Unternehmens zu steigern, sagt Krebber laut Redetext. Eine Abspaltung sei jedoch keine Beschleunigung der Nachhaltigkeitsstrategie. Es entstünden erhebliche Unsicherheiten für die betroffenen Beschäftigten und Regionen.
Der momentane Plan des RWE-Managements sieht einen Kohleausstieg bis 2038 vor. Man stehe allerdings "zu gegebener Zeit für Diskussionen bereit, den Kohleausstieg auf 2030 vorzuziehen", sagt Krebber. Gleichzeitig richtet RWE sein Geschäft zunehmend auf Erneuerbare Energien aus.
Bis 2030 will der Konzern Bruttoinvestitionen von 50 Milliarden Euro tätigen, um das Portfolio an Alternativen Energien bis zum Ende des Jahrzehnts auf 50 Gigawatt erweitern. Zum sogenannten Kerngeschäft zählen bei RWE neben Windkraft an Land und auf See sowie Solar auch der Energiehandel sowie Wasser, Biomasse und Gas. RWE spielt auch bei den Plänen der Bundesregierung eine zentrale Rolle, die Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen zu verringern.
2022 und 2023 sollen unter anderem schwimmende Terminals für Flüssiggas (LNG) in Betrieb gehen. Im Auftrag der Bundesregierung hat sich RWE ebenso wie der Düsseldorfer Energiekonzern Uniper
Krebber plädiert laut Redemanuskript dafür, sich in Europa und Deutschland "so schnell wie möglich" von russischen Energie- und Rohstofflieferungen unabhängig zu machen. Ein Ersatz für ein Gasembargo sei jedoch nicht so schnell möglich. Es sei mit massiven Einschränkungen in der Wärmeversorgung der Haushalte zu rechnen. Er warnte deshalb vor einem Stopp von pipelinegebundenen Gaslieferungen aus Russland. Ein solcher Schritt hätte derzeit dramatische Auswirkungen.
Industrie- und mittelständische Unternehmen der energieintensiven Grundstoffindustrie könnten laut Krebber ihre Anlagen bei einem Lieferstopp nicht mehr betreiben. Die Produktionsanlagen würden bei längerer Lieferunterbrechung Schaden nehmen. Ob sie danach jemals wieder aufgebaut würden, sei fraglich, so der Manager./lew/stw/mis
Quelle: dpa-AFX