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BERLIN (dpa-AFX) - Der Modehändler Zalando
Die im Mittelwertesegment MDax
Analysten zeigten sich von den Zahlen und der Prognose angetan. Der Internet-Modehändler habe einen starken Zwischenbericht abgeliefert, schrieb JPMorgan-Analystin Chiara Battistini in einer Studie. Nizla Naizer von der Deutschen Bank geht davon aus, dass der angehobene Ausblick ein weiter robustes Wachstum im zweiten Halbjahr signalisiert. Die Aktivitäten mit Drittanbietern gewännen an Zugkraft. Die bereits gestiegenen Erwartungen seien auch beim erhöhten Ausblick nochmals übertroffen worden, konstatierte Aneesha Sherman vom US-Analysehaus Bernstein.
Am Vorabend hatte das Unternehmen vorläufige Zahlen eines starken zweites Quartals vorgelegt und seine Jahresprognose erhöht. So wuchs das Bruttowarenvolumen, das zusätzlich auch die Erlöse aus dem Geschäft mit Drittanbietern umfasst, um bis zu 34 Prozent auf bis zu 2,71 Milliarden Euro. Marken und Händler hätten ihre Online-Aktivitäten erheblich ausgebaut und daher ein größeres Sortiment über die Zalando-Plattform angeboten, sagte Schröder. Zwischen den Monaten April bis Juni sind Zalando zufolge etwa 180 neue Partner dazugekommen.
Der eigene Umsatz stieg im Quartal um bis zu 28 Prozent auf bis zu 2,05 Milliarden. Auch auch auf der Ergebnisseite konnte Zalando Positives melden: Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) konnte sich mit 200 bis 220 Millionen Euro verdoppeln. Dabei profitierte Zalando von einem starken Umsatzwachstum sowie einem Rückgang der durchschnittlichen Retourenquote. Das liege an einem veränderten Einkaufsverhalten, erläuterte Schröder.
So sei die Nachfrage vor allem nach den Bedürfnissen ausgerichtet gewesen - etwa nach Artikeln aus den Bereichen Sport- und Kindermode sowie der Kosmetik. Diese Artikel würden weniger zurückgeschickt. Auch Erstbesteller retournierten in der Regel weniger. Dies habe die Logistikkosten gesenkt und die Profitabilität verbessert.
Schröder ist dabei zuversichtlich, dass der positive Trend auch im zweiten Halbjahr anhält, wobei die Entwicklung weiter mit einer gewissen Unsicherheit behaftet sei. Der erhöhten Jahresprognose zufolge soll das Bruttowarenvolumen 2020 um 20 bis 25 Prozent zulegen. Hier hatte das Unternehmen bislang ein Wachstum von 10 bis 20 Prozent auf dem Zettel. Beim erwarteten Umsatzplus hob Zalando das untere Ende der Spanne an und erwartet nun 15 bis 20 Prozent Wachstum.
Das dürfte sich auch positiv auf das Ergebnis niederschlagen. So stellt das Management nun beim bereinigten Ebit ein Wachstum in Aussicht: Von rund 225 Millionen im Vorjahr auf 250 bis 300 Millionen Euro. Hier war Zalando bislang mit 100 bis 200 Millionen Euro erheblich pessimistischer. Die neue Prognose liegt damit auch über den ursprünglichen Erwartungen zu Jahresbeginn - also vor der Corona-Krise -, als das Unternehmen 225 bis 275 Millionen Euro avisiert hatte. Das ausführliche Zahlenwerk will Zalando am 11. August veröffentlichen./nas/zb/mis
Quelle: dpa-AFX