(Wort geändert im fünften Absatz, drittletzter Satz)
HANNOVER (dpa-AFX) - Den Kleinwagen Up von VW
"Für den deutschen Markt sind bereits alle Up produziert und an den Handel ausgeliefert", erklärt eine VW-Sprecherin. In anderen EU-Ländern laufe die Auslieferung der letzten Fahrzeuge dagegen noch bis Mitte des Jahres. Dann sei auch dort Schluss. Produziert wird der beliebte Kleinwagen schon seit November nicht mehr. Auch bei VW Nutzfahrzeuge in Hannover heißt es: "Der T6.1 ist nicht mehr bestellbar." Zwar läuft die Produktion dort noch. Doch alle Fahrzeuge, die bis Ende Juni gebaut werden können, hätten längst einen Abnehmer, sagt eine Sprecherin. "Wir sind ratzekahl ausverkauft."
Schonfrist nur für Wohnmobile
Grund für den harten Schnitt: Um den neuen Regeln zur Cybersecurity, die ab 7. Juli gelten, zu entgehen, müssen die Autos bis zum Stichtag nicht nur produziert und ausgeliefert, sondern auch zugelassen sein. Dadurch habe mein keinerlei Spielraum, heißt es in Hannover. Nur bei der Camper-Version T6.1 California gebe es noch letzte Bestellmöglichkeiten. Denn bei Wohnmobilen greifen die neuen Regeln erst ab 1. September.
Dass es vor allem ältere Modelle wie den seit 2011 gebauten Up oder den noch auf dem T5 von 2003 aufbauenden T6.1 trifft, liegt an dem hohen Aufwand, den die Hersteller betreiben müssten, um die Autos fit zu machen für die neuen Vorschriften. "Wir müssten da sonst noch einmal eine komplett neue Elektronik-Architektur integrieren", sagt VW-Markenchef Thomas Schäfer. "Das wäre schlichtweg zu teuer." Daher habe man sich entschlossen, den beliebten Kleinwagen Up ohne direkten Nachfolger einzustellen. "Leider", wie Schäfer hinzufügt. Denn gefragt sei das Einstiegsmodell nach wie vor.
Nachrüstung würde Millionen kosten
In der Tat sei der Aufwand, den die Hersteller betreiben müssten, enorm, sagt Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach. Die Kosten würden pro Fahrzeug in die Millionen gehen. Für neu entwickelte Modelle gelten die strengeren Regeln bereits seit Mitte 2022, für Alt-Modelle gab es zwei Jahre Schonfrist, die jetzt ausläuft. Danach müssen die Hersteller nachweisen, dass es schon bei der Entwicklung der Fahrzeuge ein zertifiziertes Managementsystem zur Abwehr von Hackerangriffen gab, und das nicht nur beim Hersteller selbst, sondern auch bei Zulieferern. Das sei gerade bei sehr alten Modellen nachträglich nur schwer zu machen, so der Autoexperte. Diesen Aufwand würden sich die Hersteller daher lieber sparen.
Volkswagen
Porsche baut Verbrenner-Macan nur noch für Export
Bei Porsche sind die Bestellbücher für die Verbrenner-Versionen von Macan, Boxster und Cayman ebenfalls geschlossen. Produziert werden die Modelle in Leipzig und Osnabrück aber weiter - jedoch nur für den Export. In Deutschland gibt es den Macan künftig nur noch in der neuen vollelektrischen Generation, die gerade vorgestellt wurde. Den Plan, beide eine Zeit lang parallel anzubieten, musste Porsche in Deutschland aufgeben, nachdem sich der Start des Elektro-Macan wegen Softwareproblemen zwei Jahre verzögert hatte. 2025 sollen dann auch vollelektrische Nachfolger für Boxster und Cayman starten.
Auch andere Hersteller nehmen kurz vor dem Stichtag alte Modelle aus dem Programm: Audi ließ das Sportcoupé TT Ende 2023 auslaufen und schloss beim Sportwagen R8 die Bestellbücher. Mercedes-Benz
Quelle: dpa-AFX