(Tippfehler im letzten Satz behoben: nur)
NEW YORK (dpa-AFX) - Microsoft-Anleger
Beflügelt wurde Microsofts Rekordlauf an der Börse von einer viel beachteten Ankündigung des Konzerns: Der Softwarehersteller stellt künftig einen eigenen Chip für Künstliche Intelligenz (KI) her und untermauert damit seine Ambitionen in diesem boomenden Bereich.
An der Börse kam das bisher gut an und auch bei Analysten: Die Ignite-Konferenz 2023 des Software-Konzerns habe dessen führende Position im Bereich der generativen Künstlichen Intelligenz (KI) nochmals verdeutlicht, lobte etwa Analyst Mark Murphy von der US-Bank JPMorgan. Der Konzern habe nicht nur die wichtigen Chips, sondern rund 100 Produktinnovationen vorgestellt, die KI auf jeder Ebene des Angebots einsetzten.
"Wir sind inzwischen zunehmend positiv eingestellt, was die langfristige Positionierung von Microsoft auf dem Softwaremarkt angeht", betonte Murphy. Die KI dürfte dem Softwareriesen über lange Zeit Rückenwind sowohl bei Infrastruktur-Themen als auch bei den Anwendungen bringe, zeigte sich der Branchenfachmann überzeugt.
Analyst Kash Rangan von der US-Investmentbank Goldman Sachs verwies darüber hinaus zuletzt auf die zunehmenden Freiheiten, die sich Microsoft mit eigenen Chips verschaffe. Mit der geringeren Abhängigkeit von Drittanbietern, die aufgrund der hohen Nachfrage derzeit selbst mit Engpässen insbesondere bei den Grafikprozessoren zu kämpfen hätten, könne Microsoft wiederum Kapazitäten erweitern und Markteinführungszeiten verkürzen, schrieb er.
Als wichtiger Player bei KI hat Microsoft in diesem Jahr bisher weitaus deutlicher vom viel gepriesenen Megatrend der Branche profitiert als etwa iPhone-Hersteller Apple
So hat das Microsoft-Papier seit dem Jahreswechsel fast 57 Prozent an Wert gewonnen, Apple-Anleger müssen sich dagegen mit rund 46 Prozent zufriedengeben. Beide Werte stehen damit aber immerhin an Stelle 3 und 4 der Liste der größten Gewinner im US-Leitindex Dow Jones in diesem Jahr. Nur übertrumpft vom Halbleiterhersteller Intel
Inzwischen rückt Microsoft aber auch bei der Marktkapitalisierung näher an Apple heran, das bisher das wertvollste börsennotierte Unternehmen der Welt ist. In puncto Börsenwert bringt es die Softwareschmiede aktuell auf knapp 2,8 Billionen Dollar - damit fehlen nur noch rund 150 Milliarden Dollar zum iPhone-Produzenten./tav/la/jha/
Quelle: dpa-AFX