(Im 4. Absatz, 2. Satz wurde berichtigt: 0,99 Euro)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die einst kostenlose Girocard wird bei immer mehr klassischen Direktbanken in Deutschland zum Auslaufmodell. Künftig verlangt auch die ING
Die ING setzt nach eigenen Angaben bewusst auf die Visa Debitkarte. Diese sei weltweit verwendbar und werde mittlerweile von den meisten Händlern vor Ort akzeptiert, auch fürs mobile Bezahlen, begründete das Institut den Schritt. Girokonto-Kunden könnten ab 50 Euro zudem an 97 Prozent aller Automaten in Deutschland und allen Euro-Ländern damit kostenlos Geld abheben.
Die in Deutschland beliebte Girocard kostet dagegen künftig Geld. Für Neukunden gilt dies ab Anfang April. Bestandskunden müssen der Änderung zustimmen. "Vor dem Hintergrund des BGH-Urteils werden wir im Zuge dessen auch ihre Zustimmung zu Änderungen aus der Vergangenheit einholen", teilte das Institut mit. Die Karlsruher Richter hatten im Frühjahr entschieden, dass Banken bei Änderungen von Allgemeinen Geschäftsbedingungen die Zustimmung ihrer Kunden einholen müssen.
Auch die Direktbank DKB Bank setzt seit November bei Neukunden auf die Visa Debitkarte, die kostenlos angeboten wird. Wollen Neukunden zusätzlich die Girokarte, müssen sie dafür 0,99 Euro monatlich zahlen. Ab dem ersten Halbjahr 2022 soll die Visa Debitkarte an die mehr als 4,8 Millionen Bestandskunden ausgegeben werden, die Girokarte bleibt für diese kostenlos.
Bei der Consors Bank kostet die optional hinzubuchbare Girocard bei Kontoeröffnung seit 27. März 1,00 Euro pro Monat pro Kontoinhaber. Die Visa Debitkarte ist kostenlos. Comdirect hatte ebenfalls im Frühjahr die kostenfreie Visa-Debitkarte eingeführt, die Girocard kann optional aber weiterhin ohne Gebühren dazu gebucht werden./mar/DP/jha
Quelle: dpa-AFX