SALZGITTER (dpa-AFX) - Der VW
Technik- und Komponentenvorstand Thomas Schmall sagte, Ziel sei ein geschlossener Wertstoff-Kreislauf: "Wir müssen die teuren, teilweise schwer abbaubaren Rohstoffe wieder einbauen können." Es geht um Elemente wie Lithium, Nickel, Kobalt, Mangan und Aluminium, aber auch um Kunststoffe. Langfristig peilt VW eine Recycling-Quote von über 90 Prozent an. Nebenbei soll so CO2 aus sonst anfallenden Herstellungs- und Transportprozessen für neu beschaffte Rohstoffe gespart werden.
VW prüft zunächst, ob alte Batteriematerialien noch für andere Energiespeicher etwa in Schnellladesäulen weiterverwendet werden können ("second life"). Ist dies nicht der Fall, geht es in den eigentlichen, mehrstufigen Recycling-Prozess. "Wertige Rohstoffe können so wieder für den Einsatz in neuen Fahrzeugen eingebracht werden", erklärte Frank Blome, Geschäftsfeldleiter für Batteriezellen und -systeme. Das Konzept sei "durchaus wirtschaftlich, die Nachfrage im Markt ist da". Etwa 30 Tonnen wiedergewonnenen Materials zur Fertigung neuer Batterie-Elektroden seien bereits verkauft worden.
Sofern die E-Auto-Nachfrage wie angenommen in den kommenden Jahren stark anziehe, könne in Richtung einer großen Recycling-Anlage etwa ab 2025/26 geplant werden, so Schmall. Ein solcher, umfassenderer "Rollout" würde ebenfalls von Salzgitter aus starten. Bisher wurden nach Angaben von Werkschef Andreas Salewsky rund 6 Millionen Euro investiert und mehrere Mitarbeiter der Motorenproduktion umgeschult.
Die recycelten Stoffe kommen derzeit noch vor allem aus Batterien von VW-Testautos. Ob später auch Material anderer Hersteller angenommen wird, hängt von der Marktentwicklung ab. Im Recycling-Prozess selbst arbeitet VW bereits mit Partnern zusammen, darunter etwa BASF
Quelle: dpa-AFX