HAMBURG (dpa-AFX) - Beschäftigte des Windanlagenbauers Vestas
Seit Anfang des Monats beteiligen sich nach Angaben der Gewerkschaft an den wiederholten Arbeitsniederlegungen täglich mehr als 300 Servicetechniker. Das sei mehr als die Hälfte der derzeit 570 operativ tätigen Beschäftigten in diesem Bereich, auf den sich die Gewerkschaft bei ihrem Arbeitskampf konzentriert. Servicetechniker sind unter anderem am Tausch von Großkomponenten und an der Inbetriebnahme von neuen Anlagen in Windparks beteiligt.
Die Gewerkschaft und die Beschäftigten wollen den Windanlagenbauer mit den Streiks zu Tarifverhandlungen zwingen. Bislang will Vestas Entgeltfragen nur mit dem Betriebsrat besprechen. Bei einer Online-Urabstimmung hatten sich deshalb Ende Oktober 88 Prozent der IG-Metall-Mitglieder für einen unbefristeten Streik ausgesprochen.
Für die Gewerkschaft ist der Streit ein Pilot-Konflikt in der Windkraftindustrie. Die IG Metall beklagt seit langem, dass zwar viele Zulieferer der Windindustrie, etwa Maschinenbauer, traditionell dem Flächentarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie unterliegen. Bei Herstellern und im Servicebereich habe sich die Windbranche aber bisher weitgehend tariflichen Regeln verweigert.
"Wir erhöhen damit den Druck", sagte Bitter. Themen wie regelmäßige Tarifsteigerungen, Sonderzahlungen oder Altersteilzeit sollten Bestandteil zukunftsfähiger Arbeitsbedingungen sein. Am Montag versammelten sich Vestas-Beschäftigte zu Kundgebungen im schleswig-holsteinischen Husum und in Thalfang bei Trier in Rheinland-Pfalz.
Am Dienstag seien Demonstrationen im bayerischen Waldbüttelbrunn bei Würzburg, am Mittwoch in Barleben bei Magdeburg in Sachsen-Anhalt und am Donnerstag in Hamburg vor der Vestas-Deutschlandzentrale geplant. Dort werden dann die stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende Serpil Midyatli und der Bezirksleiter IG Metall Küste, Daniel Friedrich, als Redner erwartet. Nach früheren Angaben arbeiten bei Vestas Deutschland 1700 Menschen, 700 als Monteure./klm/DP/men
Quelle: dpa-AFX