GENF (dpa-AFX) - Jedes Jahr werden nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit rund 4,5 Billionen Zigarettenstummel weggeworfen. Der giftige Abfall lande oft in der Umwelt, und die darin enthaltenen Giftstoffe bedrohten Tiere und Natur. Die WHO kritisierte am Donnerstag in Genf, dass Tabakfirmen sich trotzdem öffentlich als besonders umweltfreundlich darstellten.
Dies sei "green washing", also der Versuch, sich ein umweltfreundliches Mäntelchen umzuhängen. Tatsächlich trage das Hauptprodukt der Tabakfirmen nicht nur zum Tod von acht Millionen Menschen im Jahr bei, sondern belaste auch die Umwelt stark, heißt es in einem neuen vierseitigen WHO-Papier. So engagierten sich die Firmen etwa in Projekten zur Aufforstung oder Wasserversorgung, während die Tabakindustrie in Wirklichkeit zur Rodung von Urwäldern für Tabakplantagen und dem Verbrauch knapper Wasserressourcen in vielen Weltregionen beitrage.
Der WHO veröffentlichte den Bericht im Vorfeld des Nichtrauchertags am 31. Mai. Das Motto ist: "Tabak: Bedrohung für unsere Umwelt."
Die vier größten Tabakfirmen British American Tobacco
Viele Tabakfirmen schafften mit dem Einstieg in das Geschäft mit elektronischen Zigaretten neue Umweltprobleme, so die WHO. "Diese Produkte werden Nutzer nicht nur in der Nikotinabhängigkeit halten, sondern eine ganz neue ökologische Krise verursachen", heißt es in dem Bericht unter Verweis auf die nötigen Batterie- und Plastikkomponenten sowie die Entsorgung der Flüssigkeitsbehälter./oe/DP/jha
Quelle: dpa-AFX