BERLIN (dpa-AFX) - Der ökologische Verkehrsclub VCD hat die EU-Einigung auf das sogenannte Verbrenner-Aus begrüßt. "Damit ist ein wichtiger Schritt für mehr Klimaschutz im Verkehr vollzogen", teilte Michael Müller-Görnert, verkehrspolitischer Sprecher des VCD, am Freitag mit. Aus Klimasicht wäre ein Ausstiegsdatum bereits 2030 nötig gewesen. Die Entscheidung aus Brüssel sendet demnach aber auch so ein klares Signal in Richtung Elektroantrieb.
Ab 2035 sollen in der Europäischen Union nur noch Neuwagen verkauft werden, die im Betrieb keine Treibhausgase ausstoßen. Darauf hatten sich Unterhändler der Mitgliedsstaaten und des Europaparlaments am späten Donnerstagabend geeinigt. In dem Kompromiss ist auch eine Bitte an die EU-Kommission festgehalten, zu überprüfen, ob sogenannte E-Fuels für Autos künftig in Frage kommen könnten.
Insbesondere die FDP habe sich in der Bundesregierung als hartnäckige Verteidigerin des Verbrenners aufgeschwungen und wollte E-Fuels in der Regelung verankern, teilte der VCD weiter mit. Die Mehrheit der EU-Staaten und die Parlamentarier seien dieser Position aber nicht gefolgt - es handle sich nur um einen unverbindlichen Prüfauftrag. "E-Fuels sind ineffizient und teuer und absehbar nur in geringen Mengen verfügbar. Damit sind sie keine Lösung für den Straßenverkehr", sagte Müller-Görnert.
E-Fuels sind synthetisch hergestellte Kraftstoffe, bei deren Produktion Treibhausgase gebunden werden. Nutzt man die Kraftstoffe in einem Motor, läuft dieser quasi klimafreundlich, weil das ausgestoßene CO2 aus der Atmosphäre stammt./jwe/DP/zb
Quelle: dpa-AFX