GIESSEN/MARBURG (dpa-AFX) - Die Verhandlungen über einen Tarifvertrag für Entlastung und Beschäftigungssicherung am Uniklinikum Gießen und Marburg gehen am Donnerstag (9.30 Uhr) in die zweite Runde. Nach den ersten Gesprächen Mitte Februar will die Gewerkschaft Verdi dem Arbeitgeber nun konkrete Forderungen für die einzelnen Bereiche des Uniklinikums vorlegen. Am Montag und Dienstag hatten Hunderte Beschäftigte bei einem zweitägigen Warnstreik ihre Forderungen unterstrichen.
Unter anderem geht es ihnen um die Mindestbesetzung von Schichten. Falls diese unterschritten wird, sollen die Beschäftigten nach dem Willen der Gewerkschaft Verdi Belastungspunkte sammeln können, die in Freizeit abgegolten werden sollen. Eine ähnliche Regelung war zuvor für das Uniklinikum Frankfurt vereinbart worden.
Die Gewerkschaft pocht auf eine Einigung bis 24. März. Dann läuft ein Ultimatum ab. Für den Fall, dass bis dahin keine Einigung für Verbesserungen zustande kommt, hatten sich die Beschäftigten auch streikbereit gezeigt. Thema bei den Verhandlungen ist auch die von Verdi geforderte Beschäftigungssicherung für die rund 300 Beschäftigten der UKGM Service GmbH.
Die Verhandlungen werden für die mehr als 7000 nicht-ärztlichen Beschäftigten des privatisierten Uniklinikums geführt, insgesamt hat das Klinikum rund 9600 Mitarbeiter. Das Land Hessen und der private Eigentümer des Klinikums hatten sich erst Ende Februar auf Investitionen von rund 850 Millionen Euro in den nächsten zehn Jahren geeinigt. Zwei Drittel der Investitionssumme soll das Land übernehmen und ein Drittel das Unternehmen.
Das auf zwei Standorte verteilte Uniklinikum war 2006 zu 95 Prozent von der Rhön-Klinikum
Quelle: dpa-AFX