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28.10.2020 ‧ dpa-Afx

Verdi warnt vor neuen Preiskämpfen im Luftverkehr

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Deutsche Lufthansa

BERLIN/FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Gewerkschaft Verdi hat vor einem weiteren Abbau von Sozialstandards in der Luftverkehrsindustrie gewarnt. Unter den Bedingungen der Corona-Pandemie legten viele die Axt an noch vorhandene Regelungen zum Schutz der Beschäftigten, sagte die Bundesfachgruppenleiterin Luftverkehr, Mira Neumaier, am Mittwoch auf einer Podiumsdiskussion ihrer Gewerkschaft in Berlin. Billigflieger wie Ryanair oder Wizz Air wollten in der Krise einen "noch blutigeren Wettbewerb" zu Lasten der Mitarbeiter etablieren.

Die Verdi-Vizechefin Christine Behle warnte davor, in der tiefgreifenden Krise den Dumping-Wettbewerb der Airlines und der gesamten Branche zu verschärfen. Das hätte Auswirkungen auf die Flughäfen und sämtliche Dienstleister, bei denen die Arbeitsbedingungen bereits in den vergangenen Jahren kontinuierlich verschlechtert worden seien. Die Gewerkschafterin verlangte unter anderem Mindestticketpreise und einen fairen Emissionshandel, bei dem Fluggesellschaften aus Drittstaaten mit herangezogen werden müssten. Zudem solle der Staat seine Hilfen an soziale Kriterien binden.

Verkehrs-Staatssekretär Steffen Bilger (CDU) wies Kritik an fehlenden Sozialauflagen bei der staatlichen Rettung der Lufthansa zurück. "Ohne die Hilfen hätte die Lufthansa in diesen Tagen Insolvenz anmelden müssen." Ohne Jobverluste werde es voraussichtlich nicht gehen, denn man könne nicht alles absichern, meinte Bilger. Er erwarte aber nach einer langen Durststrecke auch ein starkes Wachstum. Es komme daher darauf an, so viele Beschäftigte wie möglich zu halten./ceb/DP/fba

Quelle: dpa-AFX

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