FRANKFURT/BONN (dpa-AFX) - Postbank-Kunden müssen sich in den nächsten Tagen auf verschlossene Filialen einstellen. Die Gewerkschaft Verdi rief die Beschäftigten unter anderem in allen Postbank-Filialen erneut zu bundesweiten Warnstreiks auf. Die zweitägigen Ausstände sollen an diesem Freitag (22. März) beginnen. Die Arbeitgeberseite habe zwar Anfang der Woche in der dritten Verhandlungsrunde nachgebessert, "aber das Angebot bleibt bei allen wichtigen Punkten unterhalb der Erwartungen an einen abschlussfähigen Kompromiss", kritisierte Verdi-Verhandlungsführer Jan Duscheck am Donnerstag.
"Die Beschäftigten erwarten langfristige Arbeitsplatzgarantien und eine klare materielle Wertschätzung für ihre Arbeit und die besonderen Belastungen der letzten Monate", sagte Duscheck. Verdi kündigte an, die Arbeitskampfmaßnahmen sukzessive auszuweiten und auch die Urabstimmung vorzubereiten. "Wenn die Arbeitgeberseite diese Eskalation vermeiden will, muss sie ihr Angebot bis zum nächsten Verhandlungstermin am 16. April deutlich nachbessern", sagte Duscheck.
Verdi fordert für etwa 12 000 Beschäftigte im Deutsche-Bank-Konzern mit einem Postbank-Tarifvertrag 15,5 Prozent mehr Geld, mindestens jedoch eine Anhebung der Gehälter um 600 Euro. Der Deutsche Bankangestellten-Verband (DBV) will 14,5 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten von Postbank, Postbank Filialvertrieb, PCC Services und BCB erstreiten.
Gewerkschaften dringen auf längeren Kündigungsschutz
Wegen der Ankündigung von Filialschließungen dringt Verdi zudem darauf, die Arbeitsplätze durch eine Verlängerung des Kündigungsschutzes bis zum 31. Dezember 2028 langfristig abzusichern. Die Deutsche Bank
Nach Angaben der Gewerkschaften hat die Arbeitgeberseite nun angeboten, den Kündigungsschutz bis Ende 2026 zu verlängern. Außerdem umfasse das jüngste Angebot der Arbeitgeber eine Erhöhung der Monatsgehälter um 6,4 Prozent bzw. mindestens 250 Euro zum 1. Juni 2024 sowie weitere 2,0 Prozent zum 1. Juli 2025./mar/DP/jha
Quelle: dpa-AFX