DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Beim größten deutschen Gasimporteur Uniper häufen sich durch die gestiegenen Gaspreise die Verluste. Für das dritte Quartal werde ein deutlich negatives Ergebnis erwartet, wie Uniper überraschend am Dienstagabend in Düsseldorf mitteilte. Der Konzern muss seit Monaten wegen der russischen Gaslieferbeschränkungen teureres Gas am Markt einkaufen, um seinen Lieferverpflichtungen weiterhin nachkommen zu können. Die Verluste wirken sich auch auf das bilanzielle Eigenkapital von Uniper aus. Das Unternehmen zeigte daher den Verlust von mehr als der Hälfte des Grundkapitals an. Aktienrechtlich zieht dies die Pflicht zur Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung (HV) nach sich. Diese soll in der zweiten Dezemberhälfte stattfinden. Dann will das Management die Anleger über den Verlust berichten und den Aktionären die Lage der Gesellschaft erläutern.
Für die ersten neun Monate erwartet Uniper einen bereinigten operativen Verlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 4,8 Milliarden Euro. Im Vorjahr hatte Uniper noch einen Gewinn von 614 Millionen Euro erzielt. Das bereinigte Nettoergebnis beläuft sich vorläufigen Zahlen zufolge auf minus 3,2 Milliarden Euro, nach plus 487 Millionen Euro im Vorjahr. Hinzu kommt in zweistelliger Milliardenhöhe ein nicht-operativer Bewertungseffekt. Damit antizipiert Uniper Verluste aus Gaslieferbeschränkungen, die auch in den kommenden Monaten wohl noch weiter anfallen werden. Die endgültigen Zahlen zum dritten Quartal will Uniper wie geplant am 3. November vorlegen./lew/nas
Quelle: dpa-AFX