BERLIN (dpa-AFX) - Greenpeace und die Deutsche Umwelthilfe (DUH) haben vor dem Sondertreffens der Agrarminister ambitionierte Veränderungen in der Tierhaltung und bei der Tierhaltungszeichnung gefordert. "Mit Cem Özdemir versucht sich nun bereits der dritte Bundesagrarminister an einer staatlichen Kennzeichnung von Fleisch, mit ziemlich magerem Ergebnis", sagte der Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Martin Hofstetter in einer Mitteilung am Freitag. Die von Özdemir (Grüne) geplante Tierhaltungskennzeichnung informiere nicht eindeutig, unter welchen Bedingungen die Schweine gehalten wurden.
Die Agrarminister der Länder müssten dafür sorgen, dass Verbraucherinnen und Verbraucher Klarheit beim Einkauf erhielten und der Umbau der Tierhaltung endlich vorankomme.
Die DUH sieht in der Kennzeichnung noch Schlupflöcher in der Haltungsstufe "Frischluftstall". Die geplanten sogenannten Frischluftställe ließen es zu, dass weiterhin dieselben Ställe wie in der Massentierhaltung genutzt würden. Der Bundesgeschäftsführer der DUH, Sascha Müller-Kraenner, forderte daher "eine wahrhaftige Tierhaltungswende und keine Extrawurst für die intensive Tierhaltung".
Die Agrarminister von Bund und Ländern beraten am Freitag über den geplanten Umbau der Nutztierhaltung. Die Sondersitzung in Berlin wurde nach dem Treffen der Agrarminister in Büsum Ende März angesetzt, da damals keine gemeinsame Linie zu diesem Thema gefunden werden konnte./xil/DP/mis
Quelle: dpa-AFX