BERLIN (dpa-AFX) - Die Filiale verliert für Bankkunden weiter an Bedeutung. Zwar gaben in einer Umfrage im Auftrag des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) 46 Prozent der Befragten an, sie suchten mindestens einmal im Monat die Filiale ihrer Hauptbank auf. Aber nur knapp ein Viertel hat dabei persönlichen Kontakt am Bankschalter.
Der Trend geht zum Online-Banking. Sechs von zehn Erwachsenen in Deutschland nutzen der Erhebung zufolge Online-Banking oder mobile Zugänge etwa über das Smartphone, um zumindest einen Teil ihrer Bankgeschäfte zu erledigen. Mehr als die Hälfte (51 Prozent) nutzt solche Kanäle mehrmals in der Woche oder gar mehrmals täglich.
Dabei ist das Vertrauen in die Sicherheit des Online-Bankings gewachsen, wie die am Dienstag veröffentlichte Umfrage zeigt: Hatten es 2018 rund die Hälfte der Menschen in Deutschland (49 Prozent) als sicher oder sehr sicher beurteilt, sagen das nun rund zwei Drittel (64 Prozent).
Die Filiale ist im langjährigen Vergleich auf dem Rückzug: Während 2014 noch 27 Prozent der Menschen angaben, einmal pro Woche ihre Bank zu besuchen, sagen dies jetzt nur noch 13 Prozent. "Die Pandemie hat dem Online-Banking einen regelrechten Schub versetzt", stellte BdB-Hauptgeschäftsführer Andreas Krautscheid fest. "Jeder Zweite besucht seine Bankfiliale inzwischen seltener als einmal im Monat. Dieser Trend wird anhalten. Wer erfahren hat, wie komfortabel sich Bankgeschäfte digital erledigen lassen, wird dabei auch bleiben."
Viele Institute haben bereits reagiert und ihr Filialnetz ausgedünnt oder sind dabei. Gleichzeitig baut die Branche digitale Angebote aus. "Auf persönliche Beratung muss auch in Zukunft niemand verzichten", bekräftigte Krautscheid. "Banken bieten diese schließlich nicht nur in der Filiale, sondern auch telefonisch oder per Video an. Und natürlich wird es auch künftig - gerade bei komplexeren Bankgeschäften - die Möglichkeit zum persönlichen Kontakt geben."/ben/DP/zb
Quelle: dpa-AFX